Ein Handy an einem selfie stick - die IFA 2015 zeigt 1000 Neuerungen für die Selfie-Generation (Quelle: dpa)
Bild: EPA

Neues für die Generation Selfie - Milliardenmarkt der Eitelkeiten

Selfie-Sticks für das Smartphone, Action-Kameras und Kameradrohnen - die Selfie-Generation gibt jährlich viel Geld dafür aus, um sich mit digitalen Bildern und Videos möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen. Das Geschäft mit der Eitelkeit hat sich zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Auf der IFA in Berlin zeigen auch diese Hersteller ihre neuesten Produkte. Johannes Frewel berichtet. 
 

Action-Kameras für die ganz privaten Stunts, spezielle Selfie-Sticks für das Smartphone, und Kameradrohnen - die Selfie-Generation gibt jährlich viel Geld dafür aus, um sich mit digitalen Bildern und Videos möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen. Das Geschäft mit der Eitelkeit hat sich zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Auf der IFA in Berlin zeigen auch diese Hersteller ihre neuesten Produkte.

Dabei fängt es ganz klein an: beim Selfie-Stick, den gibt es für unter zehn Euro. Und es geht dann richtig hoch mit der Selfie-Drohne, die ihren Besitzer aus der Luft mit der Kamera verfolgt, und die man vielleicht für 1.000 Euro bekommt.

200 Euro für die optimale Bildassistenz

Terratec präsentiert auf der IFA in Berlin einen kleinen Selfie-Roboter. Man klemmt sein Smartphone in den Roboter und Roobi dreht es per Gesichtserkennung automatisch immer in die optimale Selfie-Position, erklärt Sprecherin Viktoria Vössing den mobilen Klein-Roboter: "Das ist das neue Ding für die Zielgruppe '15Jahre+', die weibliche Zielgruppe vor allem ist hier angesprochen." Der Eitelkeit seien dabei keine Grenzen gesetzt. "Nur mal schnell ein Bild von sich machen ist heutzutage absolut normal", sagt Vössing. Und mit Robbi "nun noch einmal eine Nummer besser."

Knapp 200 Euro kostet der Selfie-Roboter, eine abgespeckte Version kriegt man schon für die Hälfte. Etwa 400 Euro verlangt Ricoh für eine 360-Grad-Kugelpanorama-Kamera, die den Besitzer nicht aus den Augen verliert. Mounia Berrada-Gouzi vom Ricoh-IFA-Stand erklärt kurz, welche Selfie-Ausstattung vielleicht künftig zum Standard gehört: "Man braucht eine App, die man auf sein Smartphone herunter lädt, und dann kann man über diese App auch die Kamera bedienen. Und wenn man sich eben selbst darstellen möchte, kann man das natürlich tun."

Die Drone für das High-End-Selfie

Die Krone der Selfi-Szene gebührt - auch preislich - den Kameradrohnen. Quadcopter mit Kamera bescheren nicht nur dem Drohnenpionier DJI, sondern der gesamten Branche traumhafte Wachstumsraten. Den Einstiegsquadcopter gibt es bei DJI ab knapp unter 1.000 Euro, betont Vertriebschef Martin Brandenburg: "Eine der spannendsten Neuerungen, die wir hier für alle Quantum3-Kunden anbieten zum kostenlosen Download ist die 360-Grad-Funktion, wo ich dem Copter im Prinzip sage: 'Ich möchte diesen Punkt, dieses Objekt umfliegen.'" Mit dieser aktuellen Selfie-Copter-Entwicklung befindet sich die Szene nach Brandenburgs Worten "gerade im Übergang von einem Hobby- oder Nischenmarkt in einem Massenmarkt". Dabei wachse hier die Branche jedes Jahr ums Drei- bis Vierfache.

Der persönliche Selfie-Quadcopter mit Action-Cam, der seinen Besitzer wie die Motten das Licht umschwirrt, ihn filmt und fotografiert, gilt als lukratives Marktsegment. Auch der Drohnenhersteller Parrot hat diesen Markt im Visier. Bebop heißt das Modell, dem man eine Flugroute etwa um sich selbst herum vorgeben kann. Sprecher Christian Fox betont, Zielgruppe sei die Generation Selfie: "Die neue Generation, die einfach mit ihren Kameras im Smartphone aufgewachsen ist, die ständig und überall dabei sind - für sie ist die Drone der verlängerte Selfie-Stick."

Die Eitelkeit der Generation Selfie beschert den Technik-Herstellern satte Umsätze. Schon allein die Drohnenbranche hat sich zum Milliardenmarkt entwickelt und vervielfacht ihre Umsätze jedes Jahr.

Beitrag von Johannes Frewel

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