FDP-Spitzenkandidat Andreas Büttner vor einem Wahlplakat der Brandenburger FDP. (Bild: imago)
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- Was fällt Ihnen eigentlich ein ... zu Andreas Büttner?

Fünf Fraktionen sitzen derzeit im Potsdamer Landtag, und alle fünf wollen natürlich gerne wieder rein bei der Landtagswahl in gut zwei Wochen. Inforadio stellt in dieser Woche die Spitzenkandidaten vor, die für für ihre Partei das meiste rausholen wollen. Einer hat's dabei besonders schwer - Andreas Büttner, Spitzenkandidat der FDP.

Andreas Büttner ist - und das dürfte ihm angesichts der miserablen Umfragewerte zurzeit helfen, ein positiver Mensch - meistens ist er gut gelaunt, erzählen alle, die ihn kennen. Büttner sei locker, offen, sie habe gern mit ihm zusammengearbeitet, sagt eine, die politisch oft komplett anderer Meinung ist als der FDP Mann.

Ursula Nonnemacher, die Spitzenkandidatin der Grünen: "Wenn ich mit Herrn Büttner über die Frauenquote rede, dann könnten wir schon die Pfeile auspacken. Ich bin eine glühende Befürworterin, für ihn ist das absolutes Teufelszeug. Aber wir konnten das immer gut trennen. Es war immer klar, da geht gar nichts inhaltlich, aber trotzdem konnten wir immer gut beieinandersitzen und haben uns immer sehr gut verstanden."

Liberal im besten Sinne des Wortes

Liberal sein, das nimmt Büttner offenbar ernst. Das heißt auch, viel geht nebeneinander, Vater von vier Kindern, bekennender Mormone, aber auch Engagement bei UMQueer, einem Verein, der sich für Schwule und Lesben in der ländlichen Uckermark einsetzt. Das hat uns geholfen, meint Sebastian Schley, der wie Büttner in Templin lebt: "Es gibt eigentlich nichts besseres, als einen heterosexuellen Familienvater von vier Kindern an der Spitze von so einem Verein zu haben."

FDP-Spitze Brandenburg ergänzt sich

Politisch hat Büttner in den vergangenen Jahren ein Gespann mit Gregor Beyer gebildet, dem Parteichef der FDP in Brandenburg, der sagt: 'Wir sind unterschiedlich - und passen gerade deshalb gut zusammen.'

"Andreas Büttner ist eher derjenige, der eine Nacht braucht, um zu einer Entscheidung zu kommen, der drüber schlafen will, der lange mit sich hadern kann, mit sich kämpfen kann, ob nun diese oder jene die richtige Option ist. Aber in der Politik muss man manchmal auch ganz schnell entscheiden. Dann bin ich dann wiederum der, der sagt, jetzt muss die Entscheidung aber getroffen werden, und wenn sich das dann ergänzt, kommt glaube ich raus, dass viele sagen, da arbeiten wirklich zwei im Team zusammen. Was in der Politik in der Tat nicht sehr häufig ist, eher eine absolute Ausnahme", so Beyer.

Von Beruf Polizist

Wobei Büttner nicht immer lange überlegt - er ist von Beruf Polizist. David Dahmes ist zusammen mit ihm in Berlin Streife gefahren, er war damals noch in der Ausbildung-  und Büttner hat ihn gleich in der ersten Woche ziemlich verblüfft.

"Ein Obdachlosenheim war das, da haben sich zwei mit Messern gegenseitig bedroht. Er hat  nicht lange gefackelt und mit einem Tritt die Tür aufgetreten.  Die haben ihn dann beide nur nochn verdutzt angeguckt und sich beide hingesetzt. Er ist ja doch ein wenig größer und kräftiger", erzählt sein früher Kollege David Dahmes.

Ein freundlicher Polizist war Büttner, sagt Dahmes. Dieser Job ist dem FDP-Mann jedenfalls sicher. Zurzeit arbeitet er aber noch ziemlich hart daran, wieder in den Landtag zu kommen.


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Was fällt ihnen eigentlich ein zu...? - Die Spitzenkandidaten

Am 14.September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt und im Vorfeld buhlen die Parteien wieder um die Gunst der Wähler. Wir stellen in dieser Woche die Spitzenkandidaten vor - oder besser: Wir lassen sie vorstellen: Denn wenn man wissen will, was einer für ein Typ ist, ist es oft interessanter, was Andere über ihn sagen, als derjenige selbst. Das gilt besonders in Wahlkampfzeiten. Inforadio hat deshalb in Brandenburg mit politischen Freunden und Gegner, einstigen Kollegen oder Freunden der Spitzenkandidaten gesprochen.