Krieg in der Ukraine - DGB: Folgen des Kriegs müssen sozial abgefedert werden

Der Krieg in der Ukraine hat auch hierzulande Auswirkungen. Diese dürften nicht nur Geringverdiener treffen, sagt der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, und fordert eine gerechtere Steuerpolitik. Ein Gas-Embargo gegen Russland lehnt er ab.

Inflation, fehlende Produkte im Supermarkt und eine drohende Wirtschafstkrise - die Folgen des Kriegs in der Ukraine sind auch in Deutschland deutlich zu spüren. Langfristige wirtschaftliche Einbrüche seien nicht auszuschließen, so Hoffmann. "Vieles wird davon abhängen, dass die Lieferketten nicht gänzlich einbrechen und, dass wir unsere Energieversorgung diversifizieren." Politisch müsse alles dafür getan werden, Putin doch noch zu einer diplomatischen Lösung zu bewegen.

DGB lehnt Gas-Embargo ab

 

Ein Gas-Embargo hält der DGB-Vorsitzende aber für den falschen Weg. Er bezweifle sehr, dass dies den Krieg in der Ukraine beenden könne. "Putin hat diesen Krieg langfristig vorbereitet, er ist auf Devisen überhaupt nicht angewiesen", sagt Hoffmann. "Wir würden uns mit einem solchen Embargo deutlich stärker schaden als es Putin treffen würde."

Die finanziellen Auswirkungen des Kriegs dürften nicht auf dem Rücken der Beschäftigten abgeladen werden, fordert Hoffmann. Dazu brauche es mehr Steuergerechtigkeit. "Wir müssen darüber reden, ob wir die Erbschaftssteuer wieder einführen, dass wir eine ordentliche Vermögenssteuer haben." Breite Schultern müssten mehr an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligt werden.