Krieg in der Ukraine - Ukraine-Experte: Diplomatie läuft - und das ist ein gutes Zeichen

In dieser Woche treffen sich die Außenminister Russlands und der USA, um über einen drohenden Krieg mit der Ukraine zu sprechen. Auch ein Gespräch zwischen den Präsidenten der Länder ist möglich. Dass die Diplomatie laufe, sein ein gutes Zeichen, sagt Marcel Röthig, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew.

Die Bemühungen um eine friedliche Lösung in der Ukraine werden nicht zuletzt von Frankreich und Deutschland vorangetrieben – und sie scheinen Früchte zu tragen: In dieser Woche treffen sich die Außenminister Russlands und der USA, um über die Lage zu sprechen. Und auch die Präsidenten Biden und Putin seien zu einem Gespräch bereit, heißt es.

Marcel Röthig leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew. Er sieht in den Bemühungen Frankreichs und Deutschlands, Gespräche zunächst zwischen Russland und den USA zu arrangieren, den richtigen Weg: "Die Diplomatie läuft und das ist für den Moment ein sehr gutes Zeichen."

Waffenstillstandsverletzungen wie seit 2015 nicht mehr

Fraglich sei, ob sich Russland auf Gespräche mit der Ukraine einlässt. "Klar ist", so Röhtig, "dass Russland nur dann in ein Gespräch mit Kiew auf höchster Ebene geht, wenn sie das Gefühl bekommen, dass sie von Kiew etwas kriegen. […] Und das sind die Zeichen, auf die man noch wartet."

An verlässliche Informationen zu kommen, wie es derzeit in der Ost-Ukraine aussieht, sei sehr schwierig, so Röthig. Laut OSZE seien die Waffenstillstandsverletzungen auf einem Niveau wie seit 2015 nicht mehr. Auch was die in der Ostukraine tätigen NGOs berichteten, klänge alles "sehr bedrohlich".