Krieg in der Ukraine - UNHCR setzt Hoffnungen auf humanitäre Korridore

Die Vereinten Nationen sprechen mittlerweile von über einer Million Menschen aus der Ukraine, die auf der Flucht sind – die meisten in Richtung Polen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hilft den Menschen dort und an anderen Grenzen. UNHCR-Sprecher Chris Melzer, sagte unter Beschuss könne seine Organisation nur wenig helfen.

 

Chris Melzer berichtet davon, dass nach wie vor viele Menschen an der ukrainisch-polnischen Grenze ankommen. Allerdings seien die Autoschlangen inzwischen kürzer geworden. "Die Menschen waren jetzt nicht mehr 50-60 Stunden, sondern nur noch zehn oder zwölf". Die polnischen Behören hätten die Aufnahmen effizienter gemacht.

Überwiegend Frauen und Kinder

 

Druck sei aber nach wie vor da, schildert Melzer. Es seien vermutlich Hunderttausende oder Zehntausende, die versuchten, zu entfliehen. Die übergroße Mehrheit seien dabei Frauen und Kinder. "Ich habe nur einige wenige hundert Männer gesehen", so Melzer. Berichte, wonach Menschen rassistisch diskriminiert und etwa afrikanische Flüchltinge wieder zurück in die Ukraine geschickt würden, weist er zurück. "Da haben wir keine Anzeichen, dass das passiert wäre".

Feuerpausen nötig

 

Melzer verweist darauf, dass Menschen ohne Papiere zunächst länger festgehalten worden seien. Nach Protest des UNHCR habe sich das aber wieder beschleunigt. Der UNHCR sei mit 120 Mitarbeitern in der Ukraine und arbeite unter erschwerten Bedingungen, auch finanziell. Sie versuchten kurzfristig Räume umzuwidmen für Feldbetten. Man setze auf eine Feuerpause und humanitäre Korridore, denn unter Beschuss könne die Organisation nur wenigen Menschen helfen.