Krieg in der Ukraine - Osteuropa-Experte Behrends zu Putin: "Begriff Diktator angebracht"

Der Krieg in der Ukraine verläuft anders, als Russlands Präsident Putin sich gewünscht hat. Zudem machen sich die Sanktionen des Westens im Alltag der Menschen deutlich bemerkbar. Der Historiker und Osteuropa-Experten Jan Claas Behrends geht allerdings davon aus, dass kritische Stimmen zu Putin wohl immer weniger durchdringen.

Der Osteuropa-Experte Jan Claas Behrends sieht zunehmende Repressionen und eine Radikalisierung des Systems Putin seit dem Beginn des Krieges. So seien unter anderem die letzten freien Medien verschwunden. Daher resümiert Behrends: "Ich glaube der Begriff Diktator ist inzwischen angebracht.

Parallelen zu anderen Dikaturen

 

Zwar wisse man nicht, was genau im Kreml passiere, doch es gebe auch andere historische Beispiele, die zeigen, wie sich Diktatoren zunehmend isolieren und wie immer weniger Menschen Zugang zu ihnen hätten. Behrends veranschaulicht das auch daran, dass Putin offenbar stark Angst habe, sich mit Corona zu infizieren und daher andere Menschen meide.

Brain-Drain in Russland

 

In Russland sehe man nun einen "Brain-Drain", da Intellektuelle und andere kluge Köpfe das Land verließen, findet Behrends. "Das ist schon dramatisch für Russland". Allerdings könne das auch beitragen, "Druck aus dem Kessel" zu nehmen für das System Putin, da dessen Gegner somit sich auch entfernten.