Krieg in der Ukraine - Militärexperte Thiele: "Wir sind eine Kriegspartei"
Deutschland beginnt damit, ukrainische Soldaten 40 Tage lang in die Handhabung der Panzer-Haubitze 2000 einzuweisen. Der Militärexperte Ralph Thiele kritisiert die schnelle Ausbildung und erklärt, Deutschland steigere seine Beteiligung an dem Krieg in der Ukraine Schritt für Schritt.
Die Bundeswehr habe Erfahrung in der Ausbildung von militärischen Systemen, allerdings sei die Militärschulung der ukrainischen Soldaten wegen der Komplexität und weil es schnell gehen müsse, bemerkenswert, erklärt Ralph D. Thiele, Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft e.V.
Allerdings werden demnach die Soldaten nicht in dem ausgebildet, was die Panzerhaubitze am besten kann. Thiele erklärt, die Waffe sei geeignet in einem Verbund von vielen Systemen wie Drohnen, anderen Haubitzen und Flugzeugen gemeinsam zu wirken. "Das machen wir nicht, sondern wir bringen im Grunde den Ukrainern bei, mit so einer Haubitze zu schießen und sich bewegen zu können."
Militärexperte: Wir steigern unsere Beteiligung [an dem Krieg] Schritt für Schritt
Man richte sich auf eine große und lange Artillerieschlacht zwischen Russland und der Ukraine ein. "Und wir versuchen jetzt in einem Schnell- und Schnupperkurs den Ukrainern beizubringen, nicht zu viel falsch und möglichst viel richtig zu machen", so der Militärexperte.
"Wir steigern unser Commitment, also unsere Beteiligung [an dem Krieg] Schritt für Schritt" sagt Thiele und erklärt weiter: "Wir sind eine Kriegspartei. Wir schicken nur nicht selbst deutsche Soldaten mit Gerät in diesen Krieg." Gleichzeitig schwäche die Lieferung der Waffen an die Ukraine die Bundeswehr. "Wenn sieben Haubitzen eben in die Ukraine gehen, dann sind sie nicht hier", so der Vorsitzende der Politisch-Militärischen Gesellschaft.