- Intensivmediziner warnt vor Personalmangel in den Krankenhäusern

Was bedeutet eine fünfte Corona-Welle durch die Omikron-Variante für die Intensivstationen in Deutschland? Jörg Weimann, Chef der Intensivmedizin am Berliner St. Gertraudenkrankenhaus, betont, dass es bald zu massiven Engpässen beim Personal kommen könne.

Aus dem zu erwartenden Szenario "ergibt sich Handlungsbedarf bereits für die kommenden Tage", das sagt der Expertenrat der Bundesregierung zur Corona-Pandemie und empfiehlt, schnell weitere Kontraktbeschränkungen einzuführen.

Darüber wollen Bund und Länder morgen beraten. Das alles, weil die hoch ansteckende Omikron-Variante droht. Was heißt das für jene, die schon jetzt am Limit arbeiten? Jörg Weimann ist Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und interdisziplinäre Intensivmedizin im Berliner Gertraudenkrankenhaus. Er sagt: "Die Intensivstationen in Berlin sind überlastet“, und erklärt: "Wir sind da im Maschinenraum im Dampfer der Gesellschaft und kriegen ständig gesagt, wir müssten mehr machen." Doch man habe viel Personal durch die letzten Corona-Wellen verloren.

 

Steile Welle befürchtet

 

Die Ausbreitung der neuen Variante in einigen europäischen Ländern sieht er mit großer Sorge: "Was Omikron betrifft, dann müssen wir davon ausgehen, dass die Welle so steil wird und so viele Menschen gleichzeitig infiziert sind, dass uns für die Arbeit, die wir machen, bald das Personal fehlen wird.“

Das Boostern laufe zwar auf vollen Touren und man habe kürzlich eine Verminderung bei der Zahlen gesehen, "aber mich beunruhigt, dass die Inzidenzen jetzt in manchen Ländern schon wieder steigen", so der Intensivmediziner. Und das gehe dann (bei Omikron) rasend schnell.