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Senftenberg im Kreis Oberspreewald-Lausitz ist von der zweiten Coronawelle heftig erwischt worden. Das Klinikum Niederlausitz ist am Limit: Rund 50 Covid-19-Patienten werden nach Berlin verlegt. Er sei sehr dankbar über Unterstützung, sagt Bürgermeister Andreas Friedrich (SPD).
Berlin hilft Brandenburg bei der Versorgung von Covid-19 Patienten und wird 50 von ihnen aufnehmen. Die Berliner Gesundheitsverwaltung hat dem rbb bestätigt, dass bereits am Freitag die ersten Infizierten verlegt werden.
Kurz vor dem Corona-Katastrophen-Fall
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte wegen der angespannten Lage bei der Versorgung der Patienten um Hilfe gebeten. Die Neuinfektionen in Brandenburg hätten den Rekordwert von 1021 erreicht. Einige Landräte im Süden Brandenburgs seien kurz davor, den Katastrophenfall auszurufen, erklärte Nonnemacher.
Quarantäne verschärfe Lage an Kliniken
Der Bürgermeister von Senftenberg Andreas Friedrich (SPD) sagte, das Klinikum Niederlausitz arbeite in einer Ausnahmesituation - diese verschärfe sich, weil einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne seien. "Es ist ganz wichtig, dass sich alle gegenseitig unterstützen." Für die Hilfe sei er dankbar.
"Im privaten Bereich haben wir noch Defizite."
Seine persönliche Einschätzung sei: Auf der Straße und in der Öffentlichkeit werde sich gut an die Abstände gehalten. Aber "Im privaten Bereich haben wir noch Defizite", so Friedrich. Er appelliere deshalb auch mit Blick auf die kommenden Feiertage: "Abstand halten, bitte nur die Besuche machen, die dringend erforderlich sind."
Skepsis sei in Senftenberg dem Verstand gewichen
In einer Kleinstadt wie Senftenberg kenne jeder jemanden, der im Gesundheitssystem arbeite. Die anfängliche Skepsis auf die strengen Corona-Maßnahmen sei dem Verstand gewichen. "In so einer Kleinstadt spürt man das dann auch."