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Seit Mitte Dezember sind die Schulen in der Corona-Pandemie weitestgehend zu - unterrichtet wird aus der Distanz. Nur: Mit welchem Erfolg? Es ist alles nicht so einfach im Fernunterricht, zeigt sich an einer Sekundarschule in Berlin-Spandau. Von Sylvia Tiegs
Leise ist es in der Schule an der Jungfernheide. Draußen, in den ruhigen Wohnstraßen, schneit es. Drinnen, im modernen Gebäude, sitzt Schulleiterin Karin Stolle bei gedämpftem Licht. Sie achtet darauf, dass ihr kein Schüler in der Pandemie verloren geht. Manchen fängt sie buchstäblich wieder ein. Viele der rund 400 Schüler hier kommen aus bildungsfernen Familien.

Angelika Thäle unterrichtet Deutsch an der Schule an der Jungfernheide. Seit Mitte Dezember macht sie das wieder von zu Hause; sie wohnt in Mitte. Mit tollem Blick auf den Fernsehturm. Meistens aber sitzt sie an ihrem hölzernen Schreibtisch und sucht Lernmaterial raus. Auf den zweiten Lockdown war sie vorbereitet. Nur die Schulplattform spielt nicht immer mit.

Die Schultage von Zehntklässlerin Aida sehen auf den ersten Blick aus wie immer: Ihren Rhythmus hat sie beibehalten, morgens um 7 Uhr klingelt der Wecker. Aber dann geht's nicht zur Bushaltestelle, sondern ans Handy oder den PC. Gucken, ob die digitalen Lernplattformen funktionieren. Wenn ja: anmelden, mitmachen. Wenn nicht: gucken, ob die Aufgaben im Chat kommen. Oder per Mail. Oder per Freundin. Dann: Aufgaben erledigen. Im Internet hochladen. Wenn das geht. Sonst: warten. Meist ist sie allein zu Hause. Sie macht sich Sorgen um ihren Mittleren Schulabschluss.