Der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen Bodo Ramelow (Linke) und die Linken-Fraktionsvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow. Bild: imago/Steve Bauerschmidt )
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- "Ramelow soll sich erneut zur Wahl stellen"

Nach der umstrittenen Wahl des FDP-Politikers Kemmerich steckt Thüringen in einer politischen Krise. Linken-Landeschefin Susanne Hennig-Wellsow bekräftigt die Forderung der Linken nach einer erneuten Ministerpräsidentenwahl.

Was sie derzeit beobachte, sei die "Selbstzerstörung der CDU", so Hennig-Wellsow. Von ihrer Partei gebe es natürlich das Interesse, Ministerpräsident Bodo Ramelow wieder einzusetzen – "und dafür müssen wir miteinander reden".

Die Linke bei der Regierungsbildung in Thüringen auszuschließen – wie erst kürzlich von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gefordert – halte sie für "völlig falsch." Bodo Ramelow sowie die Linke genössen große Zustimmung in Thüringen, sagte die Politikerin. Der anvisierte Ausschluss sei nur ein "Ablenkungsmanöver vom eigenen Versagen der CDU", so Hennig-Wellsow.

Bevorzugte Option: Erneute Wahl des Ministerpräsidenten

Zunächst solle nun Thomas Kemmerich (FDP) offiziell als Ministerpräsident zurücktreten, so die Politikerin. Tue er das nicht, werde die Linke ein konstruktives Misstrauensvotum einbringen. Bodo Ramelow werde sich dann erneut zur Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten stellen. Dazu führe man bereits Gespräche mit CDU-PolitikerInnen,  "die nicht Mohring heißen", so Hennig-Wellsow. Sollte dies mißlingen, stünde man vor Neuwahlen. Sie würde es hingegen bevorzugen, dass es erst eine Wahl zum Ministerpräsidenten gibt.