Symbolbild: Karstadt-Filiale von außen (Bild: imago images/ Ralph Peters)
Bild: imago images/ Ralph Peters

- "Warenhäuser müssen mehr als Warenauslage sein"

Mehr als 50 Filialen will die Kaufhauskette Galeria-Karstadt-Kaufhof bundesweit schließen. Ein Schock für den Einzelhandel, der aber auch zu Verbesserungen anregen kann, sagt Wolfgang Merkle, Professor für Marketing und Management an der Hamburger University of Applied Sciences Europe.

Ein gut gemachtes Kaufhaus könne ein echter Magnet sein für die Innenstadt, so Merkle.
Dazu gehöre aber mehr, als einfach nur Warenauslage zu sein. Das Sortiment müsse "super spannend" sein - dazu gehöre ein Rundum-Konzept mit einer ansprechenden Präsentation, die Mehrwert für die Kund*innen böte, so Merkle.


Merkle: Personal wird zu Markenvertreter*innen


Die Konsument*innen seien heutzutage anspruchsvoller geworden. Die Konkurrenz wiederum "habe nicht geschlafen" so Merkle, denn dort sei die Warenpräsentation entsprechend gut. Zusätzlich böten Shopping Malls noch Gastronomie und ergänzende Dienstleistungen an, wie beispielsweise eine Schneiderei. "Da kann sich ein Warenhaus viel abschauen", so der Marketing-Experte.

Auch Personal sei ein wichtiger Faktor, der aber auch als Kostenfaktor gesehen wird. Hier müsse sich die Blickrichtung ändern - das Personal wird so zu Präsentator*innen des eigenen Unternehmens. Das könne einen echten Mehrwert schaffen gegenüber der "anonymen Welt des Internet-Shoppings", so Merkle.