Landtagswahl Brandenburg und Sachsen 2019: Wahlparty der AfD
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- Nach der Wahl: Wer macht die AfD so stark?

Für die AfD waren die Landtagswahlen ein Erfolg: In Brandenburg konnte die Partei ihren Stimmanteil verdoppeln -  in Sachsen sogar verdreifachen. Trotz vorheriger Befürchtungen konnte die AfD aber in keinem der beiden Bundesländer stärkste Kraft werden. Soziologin Cornelia Koppetsch von der Technischen Universität Darmstadt hat zu dem Phänomen AfD geforscht. Im Interview erklärt sie, dass auch die anderen Parteien zum Erfolg der AfD beitragen.

"Die etablierten Parteien haben große Probleme die AfD als politischen Mitspieler wahrzunehmen", erklärt Koppetsch. Sie grenzten sich vehement von der Alternative für Deutschland ab. Doch gerade diese starke Abgrenzung bestärke einige Wähler möglicherweise noch in ihrer Oppositionshaltung, meint Koppetsch.

Viel Zustimmung im Osten

Besonders im östlichen Teil Brandenburgs hat ein Großteil die AfD gewählt. Nach Meinung der Soziologin liegt das vor allem an der Zeit nach der Wende. Den Ostdeutschen sei mit dem Mauerfall einfach die westliche Gesellschaft aufgedrängt worden. Bis heute herrsche daher bei vielen Bewohnern Brandenburgs große Unzufriedenheit. Mit den Wahlergebnisse sei diese nun auch wieder mehr an die Öffentlichkeit gelangt.

Und der Rest des Landes?

Das Phänomen AfD ziehe aber nicht unbedingt mehr Leute in die rechte Ecke, so Koppetsch. Vielmehr trage sie zur Polarisierung der Bevölkerung bei. Während immer mehr Menschen auf der "Seite des Systems" ständen, würden sich AfD-Wähler immer weiter bestätigt fühlen indem sie genau dieses System anprangerten.

Nur, wenn mit den Menschen - nicht etwa mit Parteivorständen - geprochen würde, könnten Lösungen gefunden werden, meint Koppetsch. Insbesondere die Probleme Ostdeutschlands müssten aufgearbeitet werden, damit die Unzufriedenen wieder Anschluss an das System fänden.