Marathon-Läufer Lukas Kellner (Bild: Ben Fuchs)
Bild: Ben Fuchs

- Lukas Kellner: "Laufen baut Stress ab"

Am Sonntag starten weit über 40.000 Läufer zum Berlin-Marathon. Auch Inforadio ist dabei: Und zwar mit einer Staffel von 42 Sportlern und Sportlerinnen, die versuchen, den Marathon-Weltrekord zu knacken. Auch Lukas Kellner wird einen Kilometer in möglichst hoher Geschwindigkeit laufen. Der 28-Jährige war Leistungsportler und setzt inzwischen auf ambitioniertes Laufen in Gruppen, hat er Inforadio-Redakteurin Ruth Kirchner verraten.  

Am vergangenen Wochenende habe er im Training ein spezielles Workout absolviert - nach einem Trainingsplan, sagt Kellner. "Man sollte da ja gar nicht mehr 1.000 Meter laufen, also die Wettkampfdistanz", erklärt er. "Ich war dann sogar ein bisschen schneller als die angepeilte Wettkampf-Pace - aber eben in kürzeren Intervallen." Bei der Inforadio-Marathonwette müssen alle 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen ganzen Kilometer unter drei Minuten laufen - anderenfalls ist der Weltrekord nicht zu knacken.

Das Laufen habe ihn schon seit seiner Kindheit - damals noch in seiner Heimatstadt Regensburg - fasziniert, erzählt Kellner. "Für mich war das immer ein super Begleiter, zum Abbau von Stress. Laufen ist für mich etwas, das man locker in seinen Alltag einbauen kann." Er könne den Sport anderen unbedingt empfehlen: "Jeder kann laufen, jeder hat zwei Beine. Und ich glaube, dass Laufen auch in den letzten Jahren den Status als Volkssportart auf jeden Fall gewonnen hat."

"Die Uhr spielt für mich keine Rolle mehr"

Kellner war jahrelang im Spitzensport aktiv: Während seines Studiums in Wien war er unter anderem österreichischer Meister über 5.000 Meter. Schließlich entschied er sich jedoch, aus dem Leistungssport auszusteigen und arbeitet nun bei einem Sportartikel-Hersteller in Berlin. Es war keine leichte Entscheidung für ihn, aber am Ende setzte sich die Vernunft durch: "Ich habe gesehen: Für ganz oben reicht es nicht – und es erfordert auch sehr, sehr viel Verzicht."

Inzwischen gehe es ihm vor allem darum, den Sport in der Gruppe zu betreiben, sagt der 28-Jährige. Die reine Leistung zähle nicht mehr so stark. "Wenn ich rausgehe, habe ich die Uhr überhaupt nicht dabei, weil es für mich persönlich keine Rolle spielt", erklärt Kellner. "Vielleicht ist auch der Hintergrund, dass man die Zeiten von früher nicht mehr ganz schafft", gibt er zu.  

"Laufen ist sehr demokratisch"

Beim Laufen in der Gruppe eröffneten sich auch ganz ungeahnte Möglichkeiten jenseits des Sports, so Kellner. Teilweise entstünden Freundschaften oder es gebe sogar Jobangebote. "Es ist immer ganz lustig, wer da alles zusammenkommt - über alle sozialen Klassen hinweg, was auch immer wieder ganz spannend ist." Das Laufen sei sehr demokratisch, sagt der 28-Jährige. "Wenn man da seine Intervalle ballert - wie wir so schön sagen -, spielt es auf einmal keine Rolle, ob Du der CEO bist oder der Praktikant - da schwitzt jeder gleichermaßen - wenn nicht sogar der CEO manchmal mehr als der Praktikant."

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