- X wie Xylella
Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist sehr komplex und manchmal auch undurchsichtig. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären unsere Brüssel-Korrespondenten Europa von A bis Z.
Wie groß die Bandbreite der Probleme ist, mit denen sich die EU-Kommission tagtäglich konfrontiert sieht, dafür ist Xylella fastidiosa ein gutes Beispiel. Der auf Deutsch auch "Feuerbakterium" genannte Erreger stammt ursprünglich aus Mittelamerika und wurde nach Europa eingeschleppt.
Er gehört zu den gefährlichsten Schädlingen bei Nutzpflanzen und wird meist von einer Zikadenart verbreitet, die vor allem im Mittelmeerraum heimisch ist. In der Landwirtschaft verursacht Xylella enorme Schäden, weil er ganze Weinberge, Olivenhaine und Obstplantagen dahinrafft.
Hier kommt die Europäische Union ins Spiel. 2013 wurde Xylella erstmals an Salento-Oliven in Süditalien festgestellt. Innerhalb von nur zwei Jahren befiel das Killerbakterium allein in Apulien eine Fläche von 90.000 Hektar. Die EU sprang den verzweifelten Olivenbauern zur Seite.
Um sie zu entschädigen und das tückische Xylella-Bakterium auszurotten, stellte der Europäische Landwirtschaftsfonds über 40 Millionen Euro bereit. Geld, das dazu diente, die Verluste, wenigstens teilweise, auszugleichen und neue, resistente Sorten anzupflanzen.
(Autor: Brüssel-Korrespondent Holger Romann)
