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Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist sehr komplex und manchmal auch undurchsichtig. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären unsere Brüssel-Korrespondenten Europa von A bis Z.
Alle fünf Jahre können die Bürger der Europäischen Union die Abgeordneten des Europäischen Parlaments direkt wählen. Allerdings gilt diese Regelung erst seit 1979 – davor wurden die Abgeordneten von den nationalen Parlamenten der Mitgliedstaaten entsandt. Für jedes Land gibt es eine feste Anzahl von Sitzen. Für Deutschland sind es 96, um sie bewerben sich insgesamt 1.380 Kandidaten.
In allen Mitgliedsländern der EU gelten die Grundsätze der Verhältniswahl. Es gibt aber nationale Unterschiede - etwa bei Sperrklauseln, beim Wahlalter oder auch bei der Anzahl der Stimmen. In Deutschland hat jeder Wähler – anders als bei der Bundestagswahl – nur eine. Und zwar für eine von einer Partei oder sonstigen politischen Vereinigung aufgestellten Liste.
In der Bundesrepublik darf jeder wählen, der mindestens 18 Jahre alt und deutscher Staatsbürger ist. Aber: Auch Bürger aus anderen EU-Staaten können in Deutschland ihre Stimme abgeben. Zum Beispiel, wenn sie seit mindestens drei Monaten hier leben oder sich hier gewöhnlich aufhalten - und ebenfalls mindestens 18 sind. Und: Sie dürfen dann natürlich nicht in ihrem Heimatland wählen, eine doppelte Stimmabgabe ist nicht erlaubt.
Insgesamt geht die Europa-Wahl über vier Tage. Die Niederländer machen traditionell schon donnerstags ihr Kreuz, die Wähler in Deutschland gehen erst am Sonntag an die Urne. Die letzten Wahllokale schließen in Italien – am Sonntag um 23 Uhr.
(Autor: Brüssel-Korrespondentin Astrid Corall)
