Ausschnitt: Vertrag von Lissabon (Bild: imago/Belga)
Bild: imago/Belga

- L wie Lissabon-Vertrag

Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist sehr komplex und manchmal auch undurchsichtig. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären unsere Brüssel-Korrespondenten Europa von A bis Z.

Mehr Bürgermitbestimmung in der EU und mehr EU in der Welt  wagen - das  sind die beiden Kernbotschaften des Lissaboner Vertrages. Die Rechte des EU-Parlamentes wurden gestärkt. Und die der EU-Bürger auch.

Stichwort "Mehr Bürgermitbestimmung": Wenn  sich zum Beispiel eine Million Bürger aus sieben EU-Staaten innerhalb von zwölf Monaten über das Internet vernetzen und ein Bürgerbegehren unterschreiben, zum Beispiel zum Thema Wasser als Menschenrecht, dann muss sich die EU-Kommission mit diesem Bürgerbegehren auseinandersetzen.

Stichwort "Mehr EU in der Welt": Wegen des  Lissabon-Vertrages konnte  die EU die Verhandlungen über den Atom-Deal mit dem Iran leiten. Denn der Iran-Atomvertrag wurde vom Europäischen Auswärtigen Dienst ausgearbeitet. Und den gibt es erst seit dem Lissabon-Vertrag.

Der Lissabon-Vertrag enthält auch eine Grundrechtecharta. Die allerdings haben die Briten nicht unterzeichnet. Stattdessen nutzen sie den Artikel 50 des Lissabon-Vertrages. Dieser Artikel berechtigt erstmals zum Austritt aus der EU. Ohne den Lissabon-Vertrag gäbe es keine Chance zum geordneten Brexit.

(Autor: Brüssel-Korrespondent Ralph Sina)

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Europa erklärt - mit 26 wissenswerten Fakten

Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist komplex und manchmal undurchsichtig. Unsere Brüssel-Korrespondenten bringen Licht ins Dunkel: Klicken Sie sich über das interaktive Bild durch 26 wissenswerte Europa-Fakten - von A wie Amtssprachen bis Z wie Zollunion.