- H wie Haushalt
Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist sehr komplex und manchmal auch undurchsichtig. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären unsere Brüssel-Korrespondenten Europa von A bis Z.
Ungefähr 150 Milliarden Euro gibt die EU pro Jahr aus. Der europäische Haushalt ist damit eher klein. Zum Vergleich: Die Bundesregierung plant für 2019 mit Ausgaben in Höhe von 343 Milliarden Euro.
Das Geld für Brüssel kommt zum allergrößten Teil, nämlich zu knapp 98 Prozent, aus Beiträgen der Mitgliedstaaten. Der Rest stammt aus Einfuhrzöllen oder aus Geldbußen, die Unternehmen bei Wettbewerbsverstößen aufgebrummt bekommen. Google etwa ist gerade zum dritten Mal zu einer Milliardenstrafe verdonnert worden.
Wofür die EU wie viel ausgibt, das legen die Finanzminister und Regierungschefs alle sieben Jahre in komplizierten Verhandlungen fest. Beschlossen werden muss der Haushalt einstimmig. Der größte Posten ist die Landwirtschaft.
Europäisches Geld wandert aber auch in Projekte, die der Gemeinschaft als Ganzes dienen sollen: Straßen und Schienen, Energie- und Kommunikationsnetze, Bildung und Wissenschaft, Umweltschutz, sichere Außengrenzen und vieles andere mehr.
Deutschland zahlt mit Abstand am meisten Geld in den europäischen Haushalt. Wenn man abzieht, was aus Brüssel wieder zurückfließt, bleibt immer noch eine jährliche Überweisung von fast 11 Milliarden Euro Richtung Brüssel übrig.
(Autor: Brüssel-Korrespondent Stephan Ueberbach)
