- F wie Frontex
Vom 23. bis 26. Mai wählt Europa ein neues Parlament - und das, worum es dabei geht, ist oft gar nicht so leicht zu verstehen: Die Europäische Union ist sehr komplex und manchmal auch undurchsichtig. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären unsere Brüssel-Korrespondenten Europa von A bis Z.
In der Endlos-Debatte über eine gemeinsame Asyl- und Flüchtlingspolitik sind sich die EU-Innenminister in einem Punkt einig: Wenn die Freizügigkeit für Unionsbürger im Schengenraum erhalten bleiben soll, dann ist eine wirksame Sicherung der europäischen Außengrenzen unabdingbar.
Eine Schlüsselrolle fällt dabei Frontex zu, jener EU-Behörde mit Sitz in Warschau, die auf Initiative der Brüsseler Kommission gerade stufenweise zu einer echten europäischen Grenzschutzpolizei und Küstenwache ausgebaut wird. Die Aufgabe: Mitgliedsstaaten bei der Rückführung irregulärer Migranten unterstützen und die Zusammenarbeit mit Drittstaaten organisieren.
2016 haben die EU-Mitgliedsländer der Truppe ein Upgrade verpasst: Binnen weniger Monate wurde der Mitarbeiterstab von rund 300 auf 700 Beamte aufgestockt und deren Kompetenzen erweitert. Dazu kommen noch etwa 1.300 Grenzschützer, die im Bedarfsfall von den einzelnen Regierungen entsandt werden.
Ob und wann Frontex die geplante Sollstärke von bis zu 10.000 Mann erreichen wird, ist derzeit unklar. Anfangs hatten die EU-Innenminister das Jahr 2020 angepeilt. Inzwischen gilt jedoch 2027 als realistische Zielmarke.
(Autor: Brüssel-Korrespondent Holger Romann)
