Der Regisseur Christian Petzold
Bild: imago/Future Image

- Großes Kino: Christian Petzold

Der erste deutsche Beitrag im Berlinale-Wettbewerb ist "Transit“ von Christian Petzold. Er ist Berlinale-Dauergast und zuletzt wurde er 2012 für seinen Film "Barbara" als Bester Regisseur mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Petzolds "Transit" basiert auf Anna Seghers gleichnamigem Exil-Roman aus den frühen 40er Jahren, allerdings hat er die Handlung ins Heute verlegt. Alexander Soyez hat Christian Petzold noch vor der Weltpremiere seines Films getroffen.

Es liegt natürlich nahe Christian Petzold Transit Verfilmung als Statement zu verstehen als vor Augen führen: Wisst ihr noch, ihr West Europäer wie es war als ihr geflüchtet, als ihr ins Exil musstet, als ihr auf die Hilfe anderer angewiesen wart? Ganz so ist es aber nicht gemeint. "Diese Geschichte spielt im heutigen Marseille. Die Gespenster von 1941 laufen im heutigen Marseille herum und sind Unerlöste."

Der Zuschauer ist irritiert und fasziniert davon, und merkt, dass Petzolds Film, seine 2. Weltkriegs Flüchtlingsdrama im heutigen Marseille tatsächlich keine Kopfgeburt ist. Ein Flüchtlings Film aber ist Transit für Petzold trotzdem in keiner Weise, auch wenn fast alle in dieser Geschichte Flüchtende sind.

Ein versöhnlicher Gedanke, der heute mit Petzolds Film auf der Berlinale seine Weltpremiere feiert. Es ist sein mittlerweile schon 4 Film im Wettbewerb nach Gespenster, Yella und zuletzt vor 5 Jahren Barbarba. Also praktisch ein Heimspiel für Christian Petzold und gleich um die Ecke.