Deutscher Verbrauchertag: Teilen statt haben

Der Deutsche Verbrauchertag 2015 steht unter dem Motto: Teilen. Haben. Teilhaben – Verbraucher in der Sharing Economy. Der Begriff Sharing Economy hat Hochkonjunktur: Von einer neuen Ära des Wirtschaftens ist die Rede, in der Verbraucher teilen statt zu haben. Durch Internet und Smartphone wird es einfacher und schneller, an der Sharing Economy teilzuhaben. Wir sprechen mit Experten und liefern Hintergründe!

Was genau ist "Sharing Economy"?

Illustration: Sharing (Bild: colourbox.com)

Der Begriff wurde in den frühen 1980er Jahren vom Harvard-Ökonomen Martin Weitzman geprägt. “Share Economy“ verfolgt das Prinzip, wonach sich der Wohlstand für alle erhöht, je mehr unter allen Marktteilnehmern geteilt wird. Ursprünglich ging es Weitzman um flexible Lohnkosten, um erfolgsabhängige Gehälter, die eine robustere Konjunktur ermöglichen könnten, so sein Forschungsergebnis. Praktische Anwendung findet das Konzept inzwischen vor allem im Internet: Mit Hilfe der Web-2.0.-Technologien können Inhalte und Wissen nicht mehr nur konsumiert, sondern auch weiterverbreitet werden.  

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Interviews zum Thema

Symbolbild: Sharilng (Bild: imago)
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Lieber teilen als konsumieren?

“Teilen. Haben. Teilhaben.“ – im Verbraucherverhalten deutet sich hierzulande eine Trendwende an. Immer mehr Menschen teilen und sparen lieber, als nur für sich allein teure Anschaffungen zu tätigen. Die Wirtschaft hat längst reagiert, die Branche der “Sharing Economy“ boomt. Um diese Entwicklung dreht sich auch der diesjährige Deutsche Verbrauchertag. Über die Vorteile des Teilens, aber auch über seine Schattenseiten sprechen wir mit dem SPD-Verbraucherschutzexperten Ulrich Kelber.

Symbolbild Carsharing (Bild: imago/MiS)
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Die dunkle Seite der Sharing-Economy

Lieber das Traumauto mieten anstatt es zu kaufen, lieber Musik aus der "Cloud" leihen als im Laden die CD zu erstehen: immer mehr Verbrauchen und auch Unternehmen schätzen die Vorzüge der “Sharing Economy“. Der Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel ist allerdings skeptisch. Im Gespräch mit Oliver Rehlinger kritisierte er vor allem amerikanische Anbieter. Der Fahrdienstleister Uber zum Beispiel unterwandere deutsches Arbeitsrecht. "Leute werden zu digitalen Tagelöhnern degradiert", bemängelt er.