Den Deutschen Evangelischen Kirchentag gibt es in der Regel alle zwei Jahre in einer anderen Stadt mit 100 000 oder mehr protestantischen Christen. Bei dem Treffen versichern sie sich bei Gottesdiensten oder Bibelarbeiten ihres Glaubens, diskutieren über kirchliche, soziale und politische Fragen und - nicht zuletzt - feiern gemeinsam. Organisiert wird die Großveranstaltung, die vor allem als Forum für kirchliche Laien dient, von einem kirchennahen, jedoch selbstständigen Verein mit Sitz im hessischen Fulda.
Gegründet wurde der Kirchentag 1949 in Hannover von dem Juristen Reinold von Thadden-Trieglaff. Bis zum Bau der Mauer 1961 hatten die Protestantentreffen eine wichtige Funktion als gesamtdeutsche Klammer. Danach entstand neben dem Deutschen Evangelischen Kirchentag der Evangelische Kirchentag in der DDR. 1991 vereinigten sich die Kirchentagsbewegungen wieder.
Pendant zum Kirchentag auf katholischer Seite ist der Katholikentag. Er findet im Wechsel mit dem Kirchentag alle zwei Jahre statt. 2003 (Berlin) und 2010 (München) gab es auch ökumenische Kirchentage, der nächste ist 2021 in Frankfurt/Main geplant.