Deutschland als Retter der Welt?

Symbolbild/Montage: Die Erde in Flammen - Foto: imago/Jurgen Ziewe
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Am Donnerstag übernimmt Deutschland turnusmäßig die Präsidentschaft der G20-Länder. Eine Führungsrolle in schwierigen Zeiten ist gefragt. Der Westen zeigt Zerfallstendenzen (EU-Dauerkrise, Brexit, Ratlosigkeit nach der Trump-Wahl in den USA), China demonstriert wirtschaftlich und sicherheitsstrategisch immer mehr seine Machtposition, Russland strebt nach alter Größe und die meisten Schwellenländer leiden unter dem Preisverfall  von Rohstoffen.

Die Machtzentren verschieben sich und der Westen droht endgültig seine Vormachtstellung zu verlieren. In dieser Situation hat die New York Times Frau Merkel und die Bundesregierung zur letzten Verteidigerin des freien Westens erklärt. Jetzt soll also ausgerechnet Deutschland, ausgerechnet die hier so umstrittene Kanzlerin, quasi im Alleingang die Welt retten? Kann Deutschland das überhaupt und wollen andere Staaten Deutschland so viel Verantwortung übertragen? Das versuchen wir in dieser Woche mit unseren Gesprächspartnern zu klären.

Stichwort

OSZE und G20

Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind die Hauptziele der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Zu den 57 Teilnehmerstaaten gehören alle Länder Europas, die USA, Kanada, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und die Mongolei. 2016 hat Deutschland den OSZE-Vorsitz inne. Die Organisation mit Sitz in Wien fördert humanitäre, wirtschaftliche, ökologische und technische Kooperation ihrer Mitgliedsländer und entsendet Wahlbeobachter.

Der "Gruppe der 20" gehören die 19 führenden Industrie- und Schwellenländer und die Europäische Union an. Im Zentrum der G20-Beratungen stehen wirtschaftliche Fragen, allerdings spielen bei den Gipfeln auch Probleme der Weltpolitik eine große Rolle. Die Gruppe steht für knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung, fast 90 Prozent der globalen Wirtschaftskraft und 80 Prozent des weltweiten Handels. Deutschland übernimmt am 1. Dezember den jährlich wechselnden Vorsitz.

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  • Amerikanische Sicherheitspolitik im Wandel (Bild: imago stock&people)
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    Mo 28.11.2016 | 07:25 - Ist die Sicherheit in Gefahr?

    Donald Trump hat im Wahlkampf betont, dass die Nato-Länder zukünftig mehr zahlen sollen, wenn sie unter dem Schutzschirm der USA bleiben wollen. Wird die transatlantische Sicherheitspartnerschaft durch Trump geschwächt - und wie kann Europa darauf reagieren? Sylke Tempel von der "Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik" sieht in Trumps Wahlsieg ein klares Signal an Europa und Deutschland, mehr für die eigene Sicherheit zu tun.

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Frühere Gipfeltreffen in Deutschland

  • Elmau - Juni 2015

  • Straßburg/Kehl/Baden-Baden - April 2009

  • Heiligendamm, Juni 2007

  • Köln, Juni 1999