- Stichwort: IT-Systeme
Durch automatisierte Online-Dienste könnten die Berliner Bürgerämter deutlich entlastet werden. Doch das ist nicht so einfach, weiß Christoph Reinhardt. Denn für die Computertechnik sind viele Stellen zuständig.
Die Aufgaben sind zwar eigentlich in allen 12 Bezirken dieselben. Ganz egal ob in Spandau oder Köpenick: Wie das Melderegister zu führen ist oder nach welchen Regeln Pässe verlängert werden, regelt sowieso ganz von oben herab der Bund.
Aber für die zugrundeliegende Computertechnik sind plötzlich viele Stellen verantwortlich. Was die Hardware angeht, liegt das Berliner Melderegister zum Beispiel auf den Servern des landeseigenen Rechenzentrums ITDZ. Die Software hat das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten Labo entwickeln lassen. Aber die 600 Computer, von denen aus die Mitarbeiter in den Bürgerämtern darauf zugreifen, haben die unterschiedlichsten IT-Abteilungen in den 12 Bezirken angeschafft. Und bei einem Update schwitzen die Verantwortlich auf allen Ebenen. Denn ob in jeder Umgebung auch wirklich die passenden Treiber für diverse Drucker, Scanner und Kassenschubladen installiert sein werden, das weiß man definitiv erst hinterher.
74 verschiedene Ämter und Abteilungen
Einig sind sich zwar alle, dass die Bürgerämter vor allem durch automatisierte Onlinedienste deutlich entlastet werden könnten, indem die Bürger ihre Angelegenheiten möglichst oft von zuhause aus selbst klären. Aber wer das organisieren könnte, ist noch immer völlig offen. Dabei hat Berlin eigentlich genügend Kapazitäten. Neben dem zentralen ITDZ mit 500 Mitarbeitern arbeiten noch 1200 IT-Fachleute im öffentlichen Dienst - aber verstreut über 74 verschiedene Ämter und Abteilungen.