Die Container am Columbiadamm auf dem Tempelhofer Feld sind Unterkünfte für Geflüchtete. (Bild: picture alliance/dpa | Lena Lachnit)
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Interview - Pankower Bürgermeisterin fordert mehr Geld für Geflüchtete

Der Berliner Senat hat 16 neue Standorte mit über 6000 Plätzen für Geflüchtete beschlossen. In Pankow sollen drei neue Containerdörfer entstehen. Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) fordert eine Pauschale pro Mensch für die Unterbringung und Betreuung.

So wie der Berliner Senat sich das vorgenommen hatte, wird er die Flüchtlingsunterbringung nicht organisieren können. Weil so viele Menschen nach Berlin kommen, wird es weiter das große Ankunftszentrum am ehemaligen Flughafen Tegel geben – es wird sogar ausgebaut.

Mehr als 6000 neue Plätze sollen zudem in Container-Unterkünften in der Stadt entstehen. Ein Großteil davon soll in Pankow und Lichtenberg gebaut werden – Bezirke, die bereits überproportional viele Flüchtlinge beherbergen.

Koch kritisiert Unterbringung von Geflüchteten am Stadtrand

 

Pankows Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) ist überzeugt, dass der Bezirk die Unterbringung meistern kann. "Das schaffen wir natürlich", sagt die Politikerin. Allerdings fordert Koch, dass der Senat die Mittel für die Flüchtlingsunterbringung anders verteilt. Die finanzielle Unterstützung müsse sich nach der Zahl der Menschen richten, die ein Bezirk aufnimmt. Bisher werde meistens pro Bezirk gerechnet.

Auch die Auswahl der Standorte sieht Koch kritisch. "Zwei von drei Standorten sind erneut im Norden Pankows, das heißt wir haben dort eine Konzentration auf der grünen Freifläche." Das sei schwierig, weil die Infrastruktur im innerstädtischen Bereich besser sei. Dort gebe es zudem mehr Schulen und Kitas, eine bessere Verkehrsanbindung und mehr Menschen, die bei der Integration unterstützen könnten.

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