Zwei Wanderer strecken zum Sonnenuntergang in einer verschneiten Landschaft die Arme aus (Bild: picture alliance/Zoonar/Dasha Petrenko)
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Interview - Glücksforscherin van den Boom: Das Geheimnis ist ein liebevoller Umgang

Am Mittwoch ist Weltglückstag. Laut dem aktuellen "World Happiness Report" ist Deutschland nicht mehr unter den zwanzig glücklichsten Nationen weltweit. Glücksforscherin Maike van den Boom gibt Tipps, wie wir wieder glücklicher werden können.

Zum siebten Mal in Folge steht Finnland im "World Happiness Report", der traditionell am Weltglückstag veröffentlicht wird, ganz vorne. Deutschland ist dagegen auf Platz 24 abgerutscht. Für die empirische Glücksforscherin Maike van den Boom fehlt es den Deutschen aktuell etwas an Gelassenheit und Zuversicht.

Im Vergleich zu uns seien die Skandinavier sehr gut darin, bei neuen Herausforderungen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern das Beste daraus zu machen, so die in Stockholm lebende deutsche Wissenschaftlerin. "Ich glaube, wir haben ein so ein bisschen die Tendenz in Angst und Schockstarre zu rutschen, bei all diesen Veränderungen, die gerade auf uns niederprasseln." Das sei zwar verständlich, helfe aber nicht beim glücklich sein.

Auch kleine Schritte helfen beim Glücklichsein

 

Die Sicherheit, die man in Deutschland so sehr liebe, sei aufgrund einer sich immer schneller wandelnden Welt nicht mehr so gut herzustellen, erklärt van den Boom. "Dazu müssen wir einfach eine andere Haltung einnehmen und das sind wir noch nicht gewöhnt." Trotzdem sieht die Glücksforscherin weiterhin viel Potenzial zum Glücklichsein in Deutschland.

Auch kleine Schritte, wie etwa Dankbarkeitsübungen, bei denen man sich morgens ein paar Dinge aufschreibt, für die man dankbar ist, könnten schon helfen. Doch der Motor dafür, dass eine ganze Gesellschaft glücklicher werde, sei vor allem der Umgang untereinander und mit sich selbst, so van den Boom. "Die Skandinavier sind unglaublich gut [darin], liebevoll mit sich selber und mit anderen umzugehen, sich und andere wachsen zu lassen." Das zu nutzen, um als gesamte Gesellschaft weiterzukommen, sei das Geheimnis des Glücks.