Ein Lehrling steht mit seinem Ausbilder unter einem Auto auf einer Hebebühne (Bild: Monkey Business 2/Shotshop/picture alliance)
Monkey Business 2/Shotshop/picture alliance
Bild: Monkey Business 2/Shotshop/picture alliance Download (mp3, 8 MB)

Interview - Nahles: Weiter eine Unterversorgung mit Ausbildungsplätzen

Die Agenturen für Arbeit in Berlin und Brandenburg veranstalten digitale Elternabende: Unternehmen stellen sich und ihre Ausbildungsplätze vor. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles sagt, damit wolle man auch altmodischen Vorstellungen zu Berufen entgegenwirken.

Anlässlich der "Woche der Ausbildung" von der Bundesagentur für Arbeit wirbt deren Chefin Andrea Nahles dafür, mögliche altmodische Vorstellungen zu Berufen über Bord zu werfen. Eltern seien die "wichtigsten Berufsberater" von jungen Menschen, so Nahles. Etwa mit digitalen Elternabenden wolle man sie ansprechen und aufzeigen, dass einige Jobs nicht so langweilig seien wie sie sich in einigen Köpfen darstellten. Ein Dackdecker etwa fliege inzwischen mit einer Drohne über die Häuser, um sich Schäden anzusehen.

Nahles ist für frühe Berufsvorbereitung in den Schulen

 

Neben den Eltern sei eine Berufsvorbereitung in den Schulen sehr wichtig. Sie sei dafür, schon in der 5. Klasse damit zu beginnen, so Nahles. Hier könne man Kontakte herstellen und über erste Praktika nachdenken. Schulen gingen bisher sehr unterschiedlich mit dem Thema Berufe um.

"Unterversorgung mit Ausbildungsplätzen" in Berlin und Brandenburg

 

In ganz Deutschland gebe es in dieser Woche über 300 Veranstaltungen, um Betriebe und Interessenten zusammenzubringen, sagt Nahles. Dabei sei es in einigen Regionen "schwieriger als in anderen Regionen" - dazu zählten auch Berlin und Brandenburg. Hier gebe es mehr junge Menschen die Ausbildungsplätze suchten, als Angebote und damit eine "Unterversorgung mit Ausbildungsplätzen". Das liege auch daran, dass es wenige industrielle Strukturen im Vergleich zum Dienstleistungssektor gebe.

Anlässlich des Lokführer-Streiks bei der Bahn lobt Nahles die Deutsche Bahn als aus ihrer Sicht "sehr guten Ausbildungsbetrieb". Nicht nur bei den Lokführern, auch bei Technikern, Zugbegleitern und Bürokräften gebe es einen "chronischen Fachkräftemangel".