Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) steht am 13. Februar 2024 im Dorf Jahidne im nordukrainischen Gebiet Tschernihiw in einem Keller.
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Interview - Göring-Eckardt (Grüne): Menschen in der Ukraine sind weiter entschlossen

In dieser Woche jährt sich der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zum zweiten Mal - ein Ende ist nicht in Sicht. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt erklärt, warum die Menschen in der Ukraine weiter kämpfen. Zudem sagt sie, ein großes Thema sei die Lieferung von Munition.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/ Die Grüne), ist vergangene Woche in die Ukraine gereist und hat sich ein Bild von der Lage gemacht. Sie erinnert daran, dass der Krieg im Osten des Landes bereits zehn Jahre andauert und der im ganzen Land zwei Jahre. "Die Menschen sind wirklich erschöpft und müde."

Andererseits seien die Menschen weiter entschlossen, weil sie wüssten: "Wenn die Ukraine sich nicht mehr verteidigt, dann gibt es die Ukraine bald nicht mehr. Und das spürt man überall."

Göring-Eckardt berichtet von ihren Gesprächen mit den Menschen in der Ukraine. Dabei habe sie immer wieder die gleiche Antwort erhalten: "Wir brauchen die Waffen, damit es uns noch gibt, damit wir uns noch verteidigen können." Dabei sei ein großes Thema die Munition.

Göring-Eckhardt: Deutschland wird weiter das liefern, was wir können

 

Die Munition und die Lieferung anderer Waffensysteme werde zum einen gebraucht, um die Ukraine zu unterstützen, so die Grünen-Politikerin. "Andererseits auch, weil es um unsere Sicherheit in Deutschland geht." Der Bundestag werde sich in Zusammenhang mit dem zweijährigen Jahrestag auch damit beschäftigen, "dass auch Waffensysteme geliefert werden, die unter anderem Munitionsdepots auf der anderen Seite zerstören können".

Göring Eckhardt gehe davon aus, dass Deutschland weiter das liefern werde, "was wir können und soweit wir es haben. Und dass wir natürlich auch mehr Finanzmittel freimachen müssen". Allerdings müsse man demnach mit Schulden anders umgehen, um Geld für die Verteidigung auch nach dem Sondervermögen sichern zu können.

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