Die Fregatte "Hessen" der deutschen Bundeswehr läuft aus dem Hafen in Wilhelmshaven aus, unterwegs auf dem Weg ins Roten Meer. (Archivbild)
dpa/Sina Schuldt
Bild: dpa/Sina Schuldt Download (mp3, 5 MB)

Interview - Nürnberger (SPD): "Müssen Handelsbeziehungen schützen"

Die EU-Außenministerinnen und -minister haben am Montag den gemeinsamen Militäreinsatz gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer beschlossen. Die deutsche Fregatte "Hessen" ist schon auf dem Weg dorthin. Denn die Handelsbeziehungen von und nach Asien müssten geschützt werden, sagt SPD-Verteidigungspolitiker Jörg Nürnberger.

"Die Angriffe der Huthi-Rebellen zeigen ganz deutlich, dass es Kräfte auf dieser Welt gibt, die versuchen, den freien Handel zu behindern", sagt Jörg Nürnberger, Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag. Deswegen müsse Deutschland sich an der EU-Mission "Eunavfor Aspides" beteiligen. "Es geht um den Wohlstand von Deutschland und die Sicherung von industriellen Arbeitsplätzen", so der SPD-Politiker

Die EU-Mission ist ein gefährlicher Einsatz. Die Bundeswehr müsse im Roten Meer mit einer unübersichtlichen Lage und Bedrohungen auf See, aus der Luft und unter Wasser rechnen, sagt Nürnberger. Auch gegen Angriffe von Land aus dürften sich die deutschen Soldatinnen und Soldaten wehren. "Jedes Schiff hat ein Selbstverteidigungsrecht", betont er. "Und wenn Landziele auftreten, die eine unmittelbare Bedrohung für das Schiff darstellen, darf es natürlich auch diese Ziele bekämpfen."

Die Beteiligung an der Mission muss von den jeweiligen Landesparlamenten beschlossen werden. Am Mittwoch gebe es die erste Lesung im Bundestag und das Thema gehe auch in die zuständigen Ausschüsse, erklärt Nürnberger. "Nach dem Zeitplan für diese Woche wird dann am Freitagvormittag die endgültige Bestätigung des Mandats erfolgen."

Auch auf rbb24inforadio.de

Deutsche KFOR-Soldaten bewachen das im Krieg zerstörte Erzengel-Kloster in der Provinz Kosovo (Archivbild)
picture alliance / photothek | Thomas Koeh ler

Politik - Das sind die aktuellen Auslandseinsätze der Bundeswehr

Die EU-Außenminister haben den Militäreinsatz gegen die Huthi-Rebellen im Roten Meer schon beschlossen, das Mandat für die deutsche Beteiligung muss noch durch den Bundestag. Weltweit sind derzeit rund 2200 deutsche Soldatinnen und Soldaten in 17 verschiedenen Missionen im Einsatz. Von Anna Hanke

Huthi-Kämpfer und Stammesangehörige bei einer Kundgebung gegen die Angriffe der USA und Großbritanniens.
picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Interview - Sicherheitsexperte: EU-Militäraktion gegen Huthi ist nötig

Islamistische Huthi-Rebellen greifen seit Wochen westliche Kriegs- und Handelsschiffe im Roten Meer an. Nach den USA und Großbritannien will auch die EU ein Kriegsschiff in die Region schicken. "Es ist ganz klar, dass der Schutz der Schiffe militärische Antworten erfordert", sagt Moritz Brake, Experte für maritime Sicherheit.

Huthi-Kämpfer und Stammesangehörige veranstalten eine Kundgebung gegen die Angriffe der USA und Großbritanniens auf von den Huthis betriebene militärische Einrichtungen (Bild: picture alliance / dpa)
picture alliance / dpa

Newsjunkies - Lage im Roten Meer eskaliert: Huthi-Rebellen bomben weiter

Schon wieder hat eine Rakete der Huthi-Miliz aus dem Jemen ein ziviles Handelsschiff im Roten Meer getroffen. Wegen Angriffen dieser Art fahren die meisten Reedereien mittlerweile große Umwege, was die Lieferketten belastet und die Preise treibt. Die USA, Großbritannien und jetzt auch die EU wollen deswegen militärisch noch stärker gegen die Huthis vorgehen. Die Newsjunkies Hendrik Schröder und Christoph Schrag sprechen in der aktuellen Podcastfolge über die jüngste Drehung der Eskalationsspirale.