Jemen, Sanaa: Anhänger der Huthi-Rebellen
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Interview - Nahost-Experte: Angriff auf Huthi-Rebellen zunächst symbolischer Schritt

Die USA, Großbritannien und weitere westliche Staaten haben Angriffe auf Militäreinrichtungen der Huthi-Rebellen im Jemen verübt. Der Handlungsdruck sei enorm gewesen, nachdem Lieferketten durch Militärschläge auf Schiffe im Roten Meer zugenommen hätten, sagt Robert Chatterjee, Vize-Chefredakteur des Nah-Ost-Magazins "zenith".

Hintergrund

Mit Militärschlägen auf Ziele im Jemen haben die USA und Großbritannien auf wiederholte Attacken der Huthi-Rebellen im Roten Meer reagiert. Die Angriffe in der Nacht zum Freitag riefen scharfe Kritik aus dem Iran und Russland sowie wütende Reaktionen der mit Teheran verbündeten Huthi hervor. Die Entwicklung schürt Befürchtungen, dass sich die zahlreichen Spannungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Region zu einem größeren Konflikt im Nahen Osten ausweiten könnten.

Westliche Allianz beruft sich auf Recht der Selbstverteidigung

Der Militärschlag sei eine Reaktion auf die "illegalen, gefährlichen und destabilisierenden" Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht der Selbstverteidigung, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Allianz, der neben den USA und Großbritannien die Niederlande, Kanada, Bahrain und Australien angehören. Sie wird auch von der Bundesregierung mitgetragen, wie Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in Malaysia sagte.

Huthi kündigen Vergeltung an - Sorge vor wachsender Instabilität in Region

Ein Vertreter der Huthi drohte nach Angaben des Fernsehsenders Al Massirah mit Vergeltung. Die Rebellen kündigten auch an, ihre Angriffe auf angeblich mit Israel in Verbindung stehende Handelsschiffe im Roten Meer fortzusetzen. Moskau verurteilte die Schläge der USA und ihrer Verbündeten und beantragte für Freitag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Auch aus dem Iran kamen Kritik an dem Vorgehen und Warnungen vor wachsender Unsicherheit und Instabilität in der Region.

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