Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird von Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, zu der Festveranstaltung zum 60. Jubiläums des Élysée-Vertrags im Rahmen des Deutsch-Französischen Ministerrats begrüßt.
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Forum - Es ist kompliziert: Die deutsch-französischen Beziehungen im Stresstest

Liegt es an unterschiedlichen Mentalitäten, Strukturen, nationalen Interessen? Warum knirscht es so laut im Verhältnis der beiden Nachbarstaaten Frankreich und Deutschland? Darüber spricht Harald Asel mit seinen Gästen.

Vor rund einem Jahr wurde Emmanuel Macron für eine zweite Amtszeit als Präsident gewählt. Doch statt des erwarteten neuen Schwungs zwischen Frankreich und Deutschland stottert der Motor weiter. Unterschiedliche Auffassungen bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine, Irritationen über den deutschen Doppel-Wumms. Dazu die jeweiligen Finanzhilfen für die heimische Industrie und Verbraucher. Statt zu gestalten, üben sich Politiker und Beamte zwischen Paris und Berlin in Schadensbegrenzung. Dazu kommt innenpolitischer Druck in beiden Ländern: Frankreich erlebt eine erbitterte Protestwelle angesichts der Rentenreform. Olaf Scholz muss die permanenten Fliehkräfte in der Ampel-Koalition moderieren.

Das alles scheint mehr als nur eine atmosphärische Verstimmung zu sein. Welche strukturellen Gründe hat das wiederkehrende Missverstehen und die Sprachlosigkeit auf beiden Seiten des Rheins? Fährt das Tandem überhaupt noch in die gleiche Richtung? Und kann es für die Lösung wichtiger Fragen in der EU noch seine bisherige Rolle spielen? Oder sind europäische Partner am Ende gar froh über die deutsch-französische Schwäche?

Emmanuel Cohet, Gesandter der Französischen Botschaft in Deutschland

Prof. Dr. Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School, Professor of International Political Economy

Hélène Kohl, Berlin-Korrespondentin für französische Medien, Podcast "La Politik après Merkel"

Moderation: Harald Asel

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Newsjunkies - Rentenreform in Frankreich: Der Anfang vom Ende Macrons?

Blockierte Raffinerien, landesweite Proteste, brennende Mülltonnen – der Widerstand gegen die Rentenreform in Frankreich reißt nicht ab. Die Regierung Macron hat sie jetzt am Parlament vorbei beschlossen und zwei Misstrauensanträge der Opposition knapp überstanden. Ab September wird das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre erhöht. Woher kommt die enorme Wut der Franzosen auf diese Reform? Warum ist sie nötig? Und wie sehr schadet sich Macron damit selbst? Antworten geben die Newsjunkies Henrike Möller und Bruno Dietel.

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