Montag, 16.06.2014 - Warum war die Reform nötig und wichtig?

Vor vier Jahren wurden in Berlin die Hauptschulen aufgelöst. Schuldirektor Detlef Pawollek zieht eine positive Bilanz - und verweist vor allem auf die bessere finanzielle Ausstattung.

Im Jahr 2010 wurde in Berlin die Hauptschule abgeschafft und ein neuer Schultyp eingeführt: Die Sekundarschule. Inforadio hat eine Klasse aus dem ersten Sekundarjahrgang von der 7 bis zu 10.Klasse begleitet, die 7 d oder heute 10 d der Röntgenschule in Neukölln. Kurz bevor die Schüler die Schule verlassen, ziehen wir in dieser Woche Bilanz.

Die Röntgenschule war eine Realschule. Sie wurde mit der Kurt-Löwenstein-Hauptschule zusammengelegt. Detlef Pawollek war Direktor dieser Hauptschule, mitten im sozialen Brennpunkt, neben der Rütli-Schule. Er hat damals den schönen Satz gesagt: “Wir sind im Rahmen unserer Möglichkeiten erfolgreich.“ Geht es ihm jetzt mit der Sekundarschule besser, hat er mehr Möglichkeiten und mehr Erfolge?

"Schüler werden motiviert"

"Auf jeden Fall", sagt Direktor Detlef Pawollek im Gespräch mit Irina Grabowski: "Unsere Möglichkeiten sind enorm angewachsen, wir verfügen über Finanzen, die wir früher nicht hatten. Da mussten wir Projekte beantragen und um deren Finanzierung bangen, jetzt haben wir ein eigenes Budget dafür", lobt Pawollek. Durch das Geld könne eine stabile Jugendsozialarbeit in den Schulen realisiert werden, "wir müssen jetzt keine Angst mehr davor haben, dass wir in zwei Jahren keine Sozialarbeiter mehr haben.

Zudem hilft das Geld bei der Finanzierung der Ganztagsschulbetreuung sowie beim Bonusprogramm, mit dem wir Ideen testen und weiterentwickeln können." Und auch die Lernsituation habe sich grundsätzlich verbessert, so der Schuldirektor: "Schüler, die gfrüher die Empfehlung für die Hauptschule bekommen hätten, werden eindeutig von ihren Mitschülern und der Atmosphäre an der Schule motiviert."