Berliner Landesarchiv, früher Produktionsgebäude der "Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken" (Bild: rbb/Jannis Hartmann)
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Die Wirtschaftsreportage - Dunkle Flecken: Unternehmen und ihre NS-Vergangenheit

Gerne rühmen sich deutsche Unternehmen ihrer reichen Geschichte. Doch viele von ihnen profitierten vom Nationalsozialismus. Umfassend aufgearbeitet haben das nur die wenigsten. Von Jannis Hartmann

Viele Firmen informieren nur lückenhaftenhaft über ihre Rolle im Nationalsozialismus. Lieber werden Unternehmensgeschichten in sepia-gefärbten Rückblicken verklärt.

Historiker der Universität Bochum haben sich im Jahr 2019 die 100 größten Unternehmen im Nationalsozialismus vorgenommen. 71 davon haben ihre Geschichte nie wissenschaftlich aufarbeiten lassen.

Das wollen nicht alle hinnehmen: Interessierte Erben aus Unternehmerfamilien, engagierte Betriebsräte und zivilgesellschaftliche Initiativen wollen die Leerstellen füllen.

Impressionen

  • Geschäftshaus in der Wallstraße 16. Die Stoffdruckfirma Geitel & Co. druckte hier im Spätsommer 1941 rund eine Million "Judensterne" (Bild: rbb/Jannis Hartmann)
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    Das Geschäftshaus in der Wallstraße 16 wurde 1920 von den
    Kaufleuten Jakob Berglas und Jakob Intrator erworben. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurden beide aus rassistischen Motiven in ihrer Geschäftstätigkeit massiv behindert. Als sie sich schließlich zur Emigration gezwungen sahen, wurde das Haus 1938 zwangsversteigert. Der Versteigerungserlös wurde den beiden als Juden verfolgten Eigentümern nicht ausgezahlt. Die Stoffdruckfirma Geitel & Co. nutzte ab 1938 vier Fünftel der Hausfläche. Sie druckte hier im Spätsommer 1941 rund eine Million "gelbe Sterne".

  • asdf
    asdf

    In Bremen ist der Deutschlandsitz von Kühne + Nagel. Das Logistikunternehmen hat seine NS-Vergangenheit nie wissenschaftlich aufgearbeitet. Dabei hat es durch den Raub jüdischen Eigentums profitiert. Das sogenannte "Arisierungs"-Mahnmal an der Weserpromenade soll in Sichtweite zum Firmengebäude an diese systematische Beraubung der jüdischen Bevölkerung erinnern: Wer durch das schmale Fenster in der Mauer blickt, sieht Umrisse einer Haushaltseinrichtung.

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