Der Polarmediziner Tim Heitland in der antarktischen Kälte
Tim Heitland, Alfred Wegener Institut Bremerhaven
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Vis à vis - Warum lieben Sie die antarktische Kälte, Herr Heitland?

Der Polarmediziner Tim Heitland arbeitet auf der Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven in der Antarktis und ist ein bekennender Liebhaber der Polarnacht. Warum er die Kälte von bis zu minus 50 Grad liebt, erzählt Heitland im Gespräch mit Ursula Voßhenrich.

Heitland ist medizinischer Koordinator von Expeditionen des Alfred-Wegener-Instituts zur Forschungsstation "Neumayer" in der Antarktis. Schon dreimal ist er dort gewesen und hat Monate im Eis verbracht. Zurück in Deutschland sehne er sich manchmal nach der Kälte, sagt der Wissenschaftler.

"Die Nacht war die allerschönste Zeit"

 

Die Kälte sei ein einzigartiges Gefühl, das man in Deutschland kaum noch kenne. "Es ist so ein Eintauchen wie in ein anderes Medium", sagt Heitland. Die Kälte sei eine Herausforderung und gebe gleichzeitig das Gefühl von Geborgenheit, wenn man wieder ins Warme zurückkehrt. "Es lässt einen lebendig fühlen", sagt der Polarmediziner.

Auch von der zwei Monate andauernden Dunkelheit, der Polarnacht, kann Heitland nur schwärmen. "Die Nacht war die allerschönste Zeit, die ich in der Antarktis erlebt habe." Es gebe in der Antarktis keine Lichtverschmutzung, keine Berge und keine Bäume, so sei ein unglaublicher Sternenhimmel zu sehen. "Also die Nacht ist nicht dunkel und nicht fürchterlich, sondern wunderbar."