Filmregisseur Volker Schlöndorff steht in einem Garten
Bild: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Vis à vis - Volker Schlöndorff: Engagement für das Klima

Der Regisseur Volker Schlöndorff ist dem Agronomen Tony Rinaudo gefolgt, der mit seiner besonderen Aufforstungtechnik erstaunliche Erfolge in Afrika voweisen kann. Schlöndorffs Dokumentarfilm "Der Waldmacher" kam 2021 in die Kinos und ist Mittwochabend im ARTE-Programm zu sehen. Von Christian Wildt

Schlöndorff ist seit 14 Jahren in Afrika unterwegs. Er sagt, er habe nie daran gedacht, aus seinen Aktivitäten dort einen Film zu drehen. Dann sei er aber vor drei Jahren Tony Rinaudo begegnet. Der erzählte, wie er ganze Wälder wachsen lasse, ohne einen einzigen Baum zu pflanzen. "Da bin ich hellhörig geworden", erinnert sich Schlöndorff. Bereits sechs Wochen später habe er Rinaudo in Mali wieder getroffen und angefangen zu drehen.

"Man darf nicht die ganze Protestbewegung verunglimpfen"

 

Der Regisseur erzählt auch, dass er an die Wirksamkeit der aktuellen Klimaprotesten glaube. "Man muss immer wieder neu etwas sich einfallen lassen, damit das Thema immer bewusster wird." Natürlich gebe es Protestformen, die aus dem Ruder gelaufen seien. Das sei in der Geschichte immer wieder passiert. "Aber man darf nicht die ganze Protestbewegung [...] verunglimpfen, weil da einige zu weit gegangen sind."

"Der Waldmacher"

In seinem Dokumentarfilm porträtiert Volker Schlöndorff den australischen Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo. Dieser hat in den 80er und 90er Jahren eine Technik entwickelt, bei der aus den Wurzeln von gefällten Bäumen Sprösslinge hochgezogen werden. So konnten in Teilen der Sahelzone wieder zahlreiche Bäume wachsen. Rinaudo erhielt dafür den "Right Livelihood Award", auch bekannt als alternative Nobelpreis.

Die Dokumentation "Der Waldmacher" läuft am Mittwoch, 16. November 2022, um 23.30 Uhr auf Arte.