Fritz zum Geburtstag gratulieren? Klar, mach ich gerne! Schließlich hat Fritz mich nach Berlin gebracht. Ganze viereinhalb Stunden hat er dafür gebraucht, was ziemlich lang war für die Strecke, aber ich hab mich nicht beklagt. Bei Fritz war damals immer alles ein bisschen improvisiert. Ich erinnere mich noch sehr gerne daran, wie wir zu dritt vorn in seinem alten T4 saßen, Fritz, ich und meine beste Freundin. Hinten im Laderaum kullerten meine dreieinhalb Möbel herum, und im Radio lief irgendwas Cooles, aber ich weiß nicht mehr, was.

Moment, wie bitte? Das ist der falsche Fritz, dem ich hier gratuliere? Das würde ich nicht unbedingt sagen. Fritz hatte es sich nämlich damals mit seinem improvisierten Umzugs-Service zur Aufgabe gemacht, junge, begeisterte Leute ihren Träumen ein Stück näher zu bringen, auch wenn sie noch kein bisschen Geld und Ruhm erworben hatten. Also ungefähr so, wie öfters junge Musiker*innen gefördert werden bei diesem einen Radiosender vom rbb, wie heißt er doch gleich, ach ja: auch Fritz!

Mein Fritz jedenfalls war lustig, öfter mal laut, ein bisschen alternativ und anarchisch, aber bei seinen Umzugshelfer-Jobs trotzdem so pünktlich wie die Fritz-Frühschicht auf dem gleichnamigen Sender anfängt, ja: sogar morgens um sechs. Die Radio-Fritzen haben heute ihren dreißigsten, gefeiert wird am Freitag. Mein eigener Fritz hat heute ein Alter, dass ich hier mal verschweige, gefeiert wird immer.

Und was heißt das schon, dreißig, vierzig, fünfzig sein? Fun Fact am Rande: Das rbb24-Inforadio ist zwei Jahre jünger als der Sender Fritz, und trotzdem mehr so der seriöse Typ (naja, wenn man von einigen Kolumnist*innen mal absieht). Letztendlich gilt: Man ist so Fritz, wie man sich fühlt. Happy Birthday!