Freitag, der 13. auf einem Kalender
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100 Sekunden Leben - Freitag, der 13. - na und?

Heute ist Freitag, der 13. Das scheint die Menschen aber nicht mehr sonderlich zu beunruhigen. Das einstige Unglücksdatum hat an Schrecken verloren, weiß unser Kolumnist Thomas Hollmann zu berichten.

Früher haben sich die Leute reihenweise krankschreiben lassen, wenn ein Freitag auf den 13. fiel. Heute machen das nur noch Wenige. Hat die Kaufmännische Krankenkasse nachgezählt. Und Günther Hirschfelder sagt, für viele Menschen sei das größte Unglück, bei einer Dating App weggewischt zu werden. Das habe dann nichts mit übernatürlichen Kräften zu tun.

Der Mann muss es wissen. Ist Günther Hirschfelder doch Professor für Vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Regensburg und sozusagen unser "Freitag-der-13.-Papst". Der Mann forscht seit Jahrzehnten zum Aberglauben, der inzwischen aber Volksglaube heißt. Könnten sich Abergläubige doch als falsch-gläubig diskriminiert fühlen.

Auf der anderen Seite: Wenn den Leuten Freitag, der 13. egal ist, kann einem die Begrifflichkeit doch ebenso wurscht sein. Zumal das Digitale dem Übernatürlichen schwer zusetzt. Logisch: Wer den ganzen Tag drinnen vor dem Laptop sitzt, dem kann draußen keine Schwarze Katze über den Weg laufen.

Allerdings liest man im Internet auch sehr komische, Voodoo-mäßige Dinge. Und die American University in Washington hat erst vergangenen November eine Studie vorgelegt, nach der sich die Hexerei weiterhin großer Beliebtheit erfreut. In Deutschland glauben demnach 13 Prozent an den Bösen Blick von Jürgen Klopp und anderen.

13 Prozent. Das ist mehr als jeder Zehnter. Wenn ich in der vollen U-Bahn sitze, wünschen mir also mindestens drei Leute den Tod. Und das ist irgendwie kein gutes Gefühl. Zumal diese drei Leute das vermutlich nicht nur heute tun werden, sondern auch morgen, am Samstag, den 14.