Ich habe am 12. Februar Geburtstag. Und ich will da eine Party feiern. Die soll aber schon vor 18 Uhr beginnen, also vor Schließung der Wahllokale. Und Landeswahlleiter Stephan Bröchler hat in der Abendschau gesagt, Großveranstaltungen werden am 12. Februar nicht erlaubt. Das habe er mit der Innensenatorin bereits besprochen.

Präventivgewahrsam für Geburtstagsgäste

Und das macht mir Sorge. Wird die Innensenatorin doch ziemlich nervös sein. Wie auch der abermals zur Wahl stehende Bezirksbürgermeister glauben könnte, die über öffentliche Straßen zu mir gelangenden Gäste könnten den Ablauf der Wiederholungswahl stören. Weshalb einer von beiden mich in Präventivgewahrsam nehmen dürfte.

Und da nützt es mir auch nichts, wenn anschließend ein Gericht urteilt, die Haft sei unangemessen gewesen und keinesfalls zu wiederholen. Denn die Gäste sind dann längst wieder zuhause und weder die Innensenatorin noch der Bezirksbürgermeister schuld, weil der eine sagt, der andere war's.

Wahrscheinlich ist Berlin ein Konstruktionsfehler

Das hat die ungültige Regierende Bürgermeisterin ja auch gleich mal am Mittwoch festgestellt, dass sie für ihre Ungültigkeit nicht zuständig sei. Wahrscheinlich ist Berlin einfach ein Konstruktionsfehler und der gerade regulär wiedergewählte Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat recht: In Berlin verlässt man den "funktionierenden Teil Deutschlands".

Und Urnen taugen gerade nochmal für den Friedhof.

Das sind allerdings deprimierende Aussichten. Das kann einem glatt die Laune verderben. Auf der anderen Seite sind Berliner dafür bekannt, das Beste daraus zu machen. Und als Wahlhelfer bekommt man am 12. Februar 240 Euro. Viermal so viel wie sonst. Das ist dann vielleicht keine richtige Party, aber allemal besser als Präventivgewahrsam.