EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Mercosur Treffen in Montevideo
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Interview - Heinzel (DIHK): Mercosur ist "ein gutes Abkommen"

Die EU hat mit mehreren Ländern Südamerikas die Verhandlungen über die gemeinsame Freihandelszone "Mercosur" abgeschlossen. Für Mark Heinzel vom DIHK ist das "ein guter Tag für die deutsche Wirtschaft".

Ein Vierteljahrhundert ist dahin gegangen, seit über das Mercosur-Abkommen verhandelt wird. Jetzt hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Fakten geschaffen: Die Einigung der EU mit Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay steht. Aber jetzt beginnt erst noch das Abstimmungsprozedere in der EU über dieses Abkommen, durch das eine Freihandelszone von stattlicher Größe entstehen soll.

Mark Heinzel, Referatsleiter Nord- und Lateinamerika der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), ist sehr zufrieden: "Es ist ein guter Tag für die deutsche Wirtschaft und es ist ein gutes Abkommen. 85 Prozent der Exporte, die wir jetzt in Richtung Mercosur machen, haben Zölle. Ihre Abschaffung verbessert die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der Region ganz entscheidend."

Heinzel: "Ein gutes Abkommen kommt nie zu spät"

 

Das kann die kriselnde Wirtschaft in Deutschland sehr gut gebrauchen – und es wäre hilfreich gewesen, das Abkommen schon früher abzuschließen. Dennoch will Heinzel lieber nach vorne blicken: "Ein gutes Abkommen kommt nie zu spät. […] Es hilft den deutschen Unternehmen und deutsche Unternehmen sind gerade in einer schwierigen Lage. Insofern ist es gut, dass es jetzt so weit ist."

Könnte diese neue Freihandelszone also auch die von Donald Trump schon in Aussicht gestellten Strafzölle ausgleichen? Nein, sagt der DIHK-Leiter: "Das Handelsvolumen mit den USA beträgt über 250 Milliarden US-Dollar – das deutsche. […] Das mit Mercosur beträgt ungefähr 24 Milliarden US-Dollar. […] Das sind verschiedene Größenordnungen. Aber auch hier gilt: Alles hilft."