Das Markenhochhaus im Volkswagen Stammwerk.
picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Download (mp3, 11 MB)

Interview - Dudenhöffer: VW ein bisschen "wie ein Selbstbedienungsladen"

Die deutschen Autobauer stecken in der Krise, bei VW rumort es. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht Versäumnisse und Fehler - vor allem in der Politik.

Dass es den deutschen Autobauern derzeit nicht gut zu gehen scheint, sieht Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vor allem in politischen Fehlentscheidungen begründet. "Man hatte die Strategie 'Electric only', man hatte sich auf die Politiker verlassen, zum Beispiel auf den Herrn Habeck, zum Beispiel auf die Frau von der Leyen, die einen 'Green Deal' angekündigt hat. Und was machen dann die Politiker? Sie lassen das Elektroauto fallen wie eine heiße Kartoffel, nehmen über Nacht die Prämien raus ", so der Experte. Damit sei der Rückgang der Elektroverkäufe in Deutschland "klar gewesen", so Dudenhöffer.

Den VW-Konzern treffe dies nun "relativ hart", denn dort habe man "als erste in Deutschland und in Europa umgesattelt auf das Elektroauto [und] ein eigenes Werk in Zwickau nur für das Elektroauto ausgerichtet." Dudenhöffer kritisiert auch, dass VW nach seiner Ansicht "eher ein Staatsunternehmen als ein privatwirtschaftliches Unternehmen" ist. Er spricht die große Präsenz des Landes Niedersachsen wie auch der IG Metall im Aufsichtsrat von VW an. "Wir haben über 50 Jahre im VW-Konzern in Deutschland Strukturen aufgebaut, die nicht marktfähig sind. Es ist ein bisschen wie ein Selbstbedienungsladen, den man betrieben hat", so Dudenhöffer.