Eine Polizistin stoppt an einer Kontrollstelle an der Grenze ein Fahrzeug.
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Interview - Throm (CDU): Zahl der Asylanträge begrenzen

CSU-Chef Markus Söder hat gefordert, die Zahl der Asylanträge in Deutschland auf unter 100 000 pro Jahr zu begrenzen. Das sei richtig, sagt der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm (CDU).

Der CDU-Innenexperte Alexander Throm unterstützt Forderungen aus der CSU, die Zahl der Asylanträge auf unter 100 000 pro Jahr zu begrenzen. Das müsse die Zielsetzung sein. In Deutschland seien in der Vergangenheit überproportional viele Asylanträge gestellt worden. "Deshalb müssen wird deutlich zurückfahren. Wir müssen vor allem den Zustrom, der nach Deutschland weiterreist, wegen der Sekundärmigration, reduzieren", sagt Throm, der innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag ist.

Solche Migranten müssten an den deutschen Grenzen zurückgewiesen werden - denn sie seien bereits in einen anderen EU-Staat eingereist. Die anderen EU-Staaten müssten ihrer Registrierungs- und Asylverfahrenspflicht nachkommen. Geltendes EU-Recht müsse wieder in Kraft gesetzt werden.

Der CDU-Politiker räumt ein: "Und ja, es wird dann auch zu so einem sogenannten Dominoeffekt kommen. Das heißt unsere südlichen und östlichen EU-Nachbarländer werden ihrerseits wiederum zu verstärkten Grenzmaßnahmen greifen."

Throm sagt, die Zurückweisung von Migranten sei die Bedingung der Union für weitere Gespräche mit der Ampel-Regierung zur Migrationspolitik: "Die Bundesregierung muss jetzt intern sich darauf verständigen, dass Zurückweisungen stattfinden. Dann machen Gespräche Sinn, dann kommt es auch zu einer echten Asylwende."

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