Interview - Wird die Ausbildung von Psychotherapeuten bald geregelt?
Bei der Weiterbildung zum Psychotherapeuten gibt eine Übergangsregelung für die Finanzierung, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut. Das Mitglied im Gesundheitsausschuss spricht sich daher für eine Unterstützung durch Steuermittel aus.
Eigentlich sollte durch eine Reform 2019 die Weiterbildung zum Psychotherapeuten denen von Assistenzärzten gleichgestellt werden, die in Kliniken einen Ausbildungsvertrag erhalten, erklärt Dirk Heidenblut, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Gesundheitsausschuss.
Allerdings laufe zeitgleich eine alte Regelung zur Finanzierung der Weiterbildung noch 13 Jahre weiter. Das liege daran, dass sich die Zugänge zur Weiterbildung als Psychothearpeut verändert hätten. Um keinen Fachkräftemangel in diesem Bereich zu erzeugen, müsste sichergestellt werden, dass in den Kliniken genügend Plätze für Psychotherapeuten und -therapeutinnen in Weiterbildung sind, sagt Heidenblut.
Normalerweise müsste die Weiterbildung über die Krankenkassen abgerechnet werden. "Da wir aber das Doppelsystem geschaffen haben, wäre es natürlich sinnvoll, wenn wir hier entsprechend auch mit Steuermitteln tätig würden", so der SPD-Politiker. Das müsste der Bundestag beschließen.
Zudem besteht laut Heidenblut ein weiteres Problem: "Dass wir nicht den Zugang zu Therapieplätzen kriegen, hängt nicht damit zusammen, dass wir zu wenig [ausgebildete Therapeuten] aktuell hätten, sondern dass wir zu wenig im System einen Zugang geben." Demnach fehlen aktuell Kassensitze für die Psychotherapeuten.