Buchstabe für Buchstabe gleiten die Finger eines Schülers über die Buchseite beim Deutschunterricht der dritten Klasse
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Interview - Jeder vierte Viertklässler kann zu schlecht lesen

Ein Viertel aller Viertklässler in Deutschland erfüllt beim Lesen nicht die Mindestanforderungen - das ist das Ergebnis einer internationalen Studie. Besonders alarmierend ist, dass es diesen Kindern schwer fallen wird, Texte für andere Fächern zu verstehen, sagt Leiterin Ramona Lorenz.

Das Lesen von Kinder in den vierten Klassen verschlechtert sich in Deutschland der internationalen Iglu-Vergleichsstudie zufolge seit 20 Jahren kontinuierlich. Das sei ein sehr schlechtes Zeichen, sagt Ramona Lorenz von der Technischen Universität Dortmund und operative Leiterin der Studie. Jedes vierte getestete Kind erfülle nicht die Mindeststandards.

Ziel: Mit Hilfe des Lesens lernen können

 

Es gebe fünf Kompetenzsstufen, erklärt Lorenz. Mindestens Stufe drei müsse erreicht werden, um für die weitere Schullaufbahn gut vorbereitet zu sein. "Sie sollen an den Punkt gelangen, dass sie nicht mehr das Lesen an sich lernen, sondern schon mit Hilfe des Lesens lernen können - auch in anderen Fächern."

Auch sehr gute und gute Leserinnen und Leser sind weniger geworden

 

Ansonsten fehle den Kindern die Kompetenz, Informationen aus einem Text ziehen und Schlüsse daraus zu ziehen, so Lorenz. Hinzu komme: Die Heterogentität der Leseleistungen sei gewachsen - auch am anderen Ende: Auch sehr gute und gute Leserinnen und Leser seien weniger geworden. Hintergrund des schlechten Ergebnisses sieht Lorenz in der Corona-Zeit, in der höheren Zahl von Nicht-Muttersprachler und darin, dass weniger Unterrichtszeit für das Lesen im Vergleich zu anderen Ländern eingeplant werde.

Zahlen aus dem Jahr 2021

 

Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland schneiden beim Lesen deutlich schlechter ab als noch vor einigen Jahren. Der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung Iglu zufolge verstehen 25 Prozent der getesteten Kinder Texte so schlecht, dass sie in den nächsten Schuljahren wahrscheinlich massive Lernschwierigkeiten bekommen. Getestet wurde im Jahr 2021. Fünf Jahre zuvor lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent.

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