Rauch steigt Mitte April aus einem Wohnviertel in Sudans Hauptstadt Khartum auf.
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Interview - Hilfsorganisation Save the Children: Lage im Sudan ist ernst

Im Sudan bekämpfen sich die Armee und eine paramilitärische Gruppe. Die Lage sei "sehr, sehr ernst", sagt Katharina von Schroeder von der Hilfsorganisation Save the Children. Sie sitzt mit ihrem Sohn in einer Turnhalle in Khartum fest.

Die Kämpfe im Sudan gehen unvermindert weiter, berichtet Katharina von Schroeder. Die deutsche Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Save the Children lebt in Khartum und sitzt seit Samstag mit ihrem Sohn in einer Turnhalle fest. "In der Nacht waren sehr laute Explosionen in der Nähe zu hören", sagt sie. "Die Lage ist sehr angespannt."

Sie habe unter anderem von einem Kinderheim gehört, in dem Nahrung fehlt. "Fast alle Krankenhäuser funktionieren nicht mehr", erklärt von Schroeder. "Es gibt kaum noch Wasser an den meisten Orten der Stadt und auch das Essen wird knapp."

Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe


Die Situation der Menschen im Sudan sei schon vor Ausbruch der Kämpfe sehr schwierig gewesen, betont sie. Millionen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Etwa ein Viertel der Bevölkerung habe nicht genug zu essen, viele Kinder seien unterernährt.

Save the Children sei in 14 der 18 sudanesischen Provinzen im Einsatz, könne wegen der aktuellen Sicherheitslage aber kaum weiterarbeiten. "Aber sobald es wieder möglich ist, sobald sich die Lage auch nur ein wenig stabilisiert, werden wir sofort wieder die Arbeit aufnehmen", sagt die Mitarbeiterin der Hilfsorganisation.

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Rauchwolke über Khartum, Hauptstadt von Sudan, nach Gefechten.
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Interview - Experte zu den Kämpfen im Sudan: Große Gefahr eines Bürgerkriegs

Im Sudan liefern sich Armee und die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) einen Machtkampf. Mindestens 100 Menschen sind seit Beginn der Kämpfe am Samstag ums Leben gekommen. Sudan-Experte Gerrit Kurtz sagt, noch sei es nur ein Konflikt zwischen Sicherheitskräften. Daraus könne aber ein größerer Bürgerkrieg entstehen.