Interview - Hausbesitzerverband kritisiert neue Regeln zum Heizungstausch
Zum Einbau klimafreundlicher Heizungen hat die Bundesregierung Einzelheiten beschlossen. Es sei zwar gut, dass das Thema angegangen wird, sagt Kai Warnecke vom Verband Haus und Grund. Doch das Gesetz gehe teils an der Realität vorbei und senke den Wert von Immobilien.
Es sei wirklich Zeit, die "Energiewende im Gebäudebestand" anzugehen, sagt Kai Warnecke, Präsident von Haus und Grund. Der Verband vertritt die Haus- und Grundbesitzer in Deutschland. Jedoch: "Das 'Wie' ist aus unserer Sicht überhaupt nicht gelungen", so Warnecke. "Man kann eigentlich nicht mehr von einer Energiewende reden, sondern hier wird das Ruder wirklich brutal herumgerissen."
Am Beschluss des Bundeskabinetts würden ihn viele Dinge stören. Das Gesetz gehe "in manchen Teilen an der Realität vorbei", erklärt der Haus-und-Grund-Präsident. So gebe es etwa bei Gasetagenheizungen bisher gar keine alternativen Geräte, die sich aus 65 Prozent erneuerbaren Energien betreiben ließen. "Wenn es die nicht mal auf dem Markt gibt, fragt man sich schon, was der Gesetzgeber sich dabei denkt."
Die Annahme, dass eine Modernisierung der Heizungsanlage auch den Wert einer Immobilie steigert, hält Warnecke für einen Trugschluss. Das geplante Gesetz würde den Wert sogar erst mal reduzieren, erklärt er, zumindest im ländlichen Raum.