Die G7-Außenminister sitzen bei ihrem Treffen in Japan zusammen.
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Interview - Sicherheitsexperte: Russlands Widerstandskraft ist erheblich

Das Treffen der G7-Außenminister wurde mit einer gemeinsamen Erklärung abgeschlossen. Die Staaten drohen mit weiteren Sanktionen gegen Russland. Der Sicherheitspolitikexperte Wolfgang Richter erklärt, die Widerstandskraft Russlands sei unterschätzt worden.

Die gemeinsame Erklärung der G7-Außenminister sein vor allem eine Selbstvergewisserung, dass die sieben westlichen Wirtschaftsmächte weiter zusammenhalten, "dass sie die Ukraine weiter unterstützen, dass sie die liberale Ordnung [...] aufrechterhalten", sagt Wolfgang Richter. Er war bei der UNO, OSZE und ist jetzt Analyst für verschiedene Institutionen für den Bereich Sicherheitspolitik.

Die russische Wirtschaft sei in der Vergangenheit mit dem Handel aus westlichen Staaten wichtig gewesen. "Und genau da will der Westen ansetzen." Allerdings sei die russische ökonomische Widerstandskraft weiter erheblich. Das liege auch daran, dass der globale Süden bei Sanktionen nicht mitmache.

Sicherheitspolitikexperte: Globaler Süden verfolgt eigene Interessen

 

"Im globalen Süden hat man den Eindruck, das ist ein Krieg zwischen den früheren Kolonialmächten", sagt Richter. Bei einer möglichen neuen Spaltung der Erde wollten sich Länder wie Brasilien, Indien, Indonesien oder Südafrika nicht auf die eine oder andere Seite schlagen. Sie hätten deutlich gemacht, dass sie eigene Interessen verfolgen.

Hintergrund

Abschluss des G7-Außenministertrffens in Japen

Die G7 drohen damit, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen.

Das haben die Außenminister der führenden demokratischen Wirtschaftsnationen zum Abschluss ihres Treffens in Japan deutlich gemacht. Außerdem wollen sie stärker gegen Länder vorgehen, die Waffen an Russland liefern - das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor.

Der Ukraine sicherten die G7-Außenminister zu, sie bei der Reparatur der Kriegsschäden weiter zu unterstützen.