Interview - Beer (FDP): Laufen ohne Atomenergie in "falsche Richtung"
Deutschland ist endgültig aus der Atomkraft ausgestiegen. In vielen europäischen Ländern stößt der deutsche Weg auf Unverständnis, berichtet Nicola Beer (FDP), Vizepräsidentin des EU-Parlaments. Man müsse neben Erneuerbaren Energien auch auf Fusionsenergie setzen.
Die FDP will nach dem Atomausstieg in Deutschland die Forschung zur Kernfusion stärker unterstützen. Bei der Kernfusion verschmelzen Atomkerne und setzen dabei Energie frei. Bisher ist diese Technik aber noch im Forschungsstadium.
Beer hofft auf Fusionsenergie - und auf Erneuerbare
Es brauche nun schnell einen gesetzlichen Rahmen, damit die Kernfusion möglicherweise in 10 bis 15 Jahren genutzt werden könne, fordert FDP-Politikerin Nicola Beer. Sie ist Vizepräsidentin im EU-Parlament und sitzt dort im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie. Natürlich müsse man auch auf die Erneuerbaren Energien setzen - aus der Atomkraft auszusteigen sei aber die "falsche Richtung".
Dreckiger Energiemix durch Kohle
Mit der Kohle gebe es einen dreckigen Energiemix, so Beer. Das Ende der Kernenergie schade dem Klima, weil nun wieder umweltschädliche Kohlekraftwerke hochgefahren würden. Gebraucht werde eine CO2-freie, sichere und dezentrale Energiequelle als Alternative zu den Erneuerbaren. So könne die Versorgung gesichert werden, wenn keine Sonne scheine und kein Wind wehe.