Blick über das Abklingbecken des Kernkraftwerks Brunsbüttel
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Interview - Experte: Atomkraft bleibt für viele Länder ein Weg gegen CO2

Am Samstag ist endgültig Schluss mit der Atomkraft in Deutschland. Andere europäische Länder verlängern hingegen Laufzeiten und bauen neue Anlagen, sagt Uwe Stoll von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit. Sollte Deutschland irgendwann wieder einsteigen, bräuchte es einen "stabilen gesellschaftlichen Ansatz".

Die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland gehen am Samstag endgültig vom Netz - nachdem ihre Laufzeiten wegen der Energiekrise noch ein letztes Mal verlängert wurden. Viele andere europäische Länder gehen da einen anderen Weg. Polen steigt sogar neu in die Technologie ein.

"Für viele Länder ist das ein Weg im Kampf gegen CO2", sagt Uwe Stoll, technisch-wissenschaftlicher Leiter der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit. Staaten wie Belgien, wo es wie in Deutschland Ausstiegspläne gab, seien nun doch zurückgerudert. Hier würden die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert.

Stoll: Investition in Atomkraft braucht Sicherheit

 

Ob auch Deutschland irgendwann wieder in die Technologie einsteigt, wisse er nicht, so Stoll. Man brauche dafür nach den Erfahrungen der Vergangenheit einen breiten und vor allem stabilen gesellschaftlichen Ansatz. Es dürfe nicht wieder ein "Rein-Raus, Rein-Raus" geben. "Eine Investition in die Kernenergie ist mit viel Geld verbunden und dafür brauche ich auch Investitionssicherheit."

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Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2. (Quelle: Picture Alliance)
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Interview - Kühn (Grüne): Atomausstieg ist der richtige Weg

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