Mario Czaja, CDU-Generalsekretaer, bei seiner Rede
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Interview - Generalsekretär Czaja: CDU muss einige Dinge nachjustieren

Seit der letzten Bundestagswahl ist die CDU in der Opposition. Das nimmt die Partei zum Anlass, sich ein neues Grundsatzprogramm zu geben. Denn zuletzt habe sie inhaltliche Leerstellen gehabt, sagt Generalsekretär Mario Czaja. Deshalb solle jetzt nachjustiert werden.

Für die nächsten zehn bis 15 Jahre will sich die CDU mit ihrem neuen Grundsatzprogramm rüsten. Generalsekretär Mario Czaja sagt, dass die Partei bei der letzten Bundestagswahl inhaltliche Leerstellen gehabt habe - etwa bei den Themen Gesundheit und Pflege, Kinderarmut und Wohnungsbau. "Es gibt einige Dinge nachzujustieren", betont er.

Opposition sei an vielen Stellen nicht das, was sich die CDU wünsche. Der Vorteil sei aber, dass man "100 Prozent Partei" in einem neuen Grundsatzprogramm zum Ausdruck bringen könne. Schon jetzt steht die CDU laut Czaja für eine stabile Wirtschaft, hat eine klare Position in der Außen- und Sicherheitspolitik und Grundsätze zur Solidarität und Subsidiarität in Deutschland.

Czaja: Klare Abgrenzung zur AfD

 

Die CDU stehe klar in der Mitte, aber man müsse "die Mitte breit machen" und neue Wählergruppen ansprechen. Der Generalsekretär sagt, man wolle insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen und Jüngere verstärkt erreichen. Die CDU müsse deutlich machen, "dass unser Programm zu ihren Themen" passt. Nach rechts außen gebe es eine klare Abgrenzung. Aber die Partei kämpfe um die Wählerinnen und Wähler, die der AfD aus Enttäuschung ihre Stimmen gegeben hätten.

Über das neue Grundsatzprogramm diskutieren die Parteimitglieder zurzeit auf Regionalkonferenzen. Bei allen sei die Migration das bestimmende Thema gewesen. Ansonsten sei es vor allem auch um Wirtschafts- und Sozialpolitik gegangen, so Czaja.

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