Interview - Funke-Kaiser (FDP): Verbot von ChatGPT nicht der richtige Weg
Der Sprachsoftware ChatGPT begeistert und erschreckt die Welt zugleich. Italien hat das Programm aus Datenschutzgründen vorerst gesperrt. Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hält das für keinen guten Schritt. Man müsse lernen, mit der Technologie umzugehen und ihre Chancen zu nutzen.
Ein Computerprogramm, das in der Lage ist, selbstständig Gedichte, Artikel und Doktorarbeiten zu verfassen - das birgt viele neue Möglichkeiten, aber auch Risiken. Schließlich ist es fast unmöglich herauszufinden, ob ein Mensch oder eine Maschine die Texte geschrieben hat.
Italien hat die Sprachsoftware ChatGPT aus Datenschutzgründen vorerest gesperrt. Für den FDP-Digitalexperten Maximilian Funke-Kaiser kein kluger Schritt. Erstens sei dies technisch kaum möglich. Andererseits sei ein Verbot auch nicht sinnvoll: "Wir müssen versuchen, mit dieser Technologie umzugehen und die Chancen daraus zu nutzen."
Funke-Kaiser: KI nutzen und Datenschutz gewährleisten
"Wir können KI nutzen und natürlich auch Datenschutz gewährleisten", ist Funke-Kaiser überzeugt. Die EU habe dafür die Datenschutzgrundverordnung geschaffen. "Die Regeln gelten und sie müssen natürlich auch von ChatGPT eingehalten werden."
Die technologische Entwicklung lasse sich nicht aufhalten. "Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wollen wir mit dabei sein oder wollen wir wieder hinterherlaufen, wie das bei anderen Technologien der Fall ist?" Für Funke-Kaiser ist klar, welche Option die richtige ist: "Ich glaube wir sollten versuchen, uns international an die Spitze der KI-Entwicklung zu stellen."